Unia Zürich stellt erneut mehrere Baustellen wegen Lohndumping ein

Diese Woche stellte die Unia Zürich zwei Baustellen der Swiss Life aufgrund von Lohndumping ein. Auf beiden Baustellen betreibt das Gipserunternehmen Goger Swiss AG Lohndumping. Am Mittwochmorgen hat deshalb der Gipsermeisterverband der Stadt Zürich zusammen mit der Unia die Arbeiten der Firma Goger eingestellt und die Bauherrin Swiss Life aufgefordert, das Lohndumping auf ihren Baustellen endlich zu unterbinden.

Seit März kommt es im vollen Wissen der Bauherrin Swiss Life zu massivem Lohndumping auf den Baustellen FIFA-Museum und Tic Tric und Trac in Zürich. Die Firma Goger Swiss AG beschäftigt dabei Gipser zu Dumpinglöhnen.

Arbeiter werden grossmehrheitlich als Hilfsarbeiter angestellt, die Arbeitsstunden mit gefälschten Rapporten tief gehalten. Zudem werden ihnen viel zu hohe Lohnabzüge gemacht und zum bitteren Ende müssen die Betroffenen einen Teil des Lohns in bar zurückgeben. Am Schluss bleibt noch ein absoluter Dumpinglohn von nur etwas mehr als 11 Franken pro Stunden übrig. Dabei ist die Firma keine Unbekannte: Es gibt bereits Verfahren und Verurteilungen durch die zuständigen Paritätischen Kommissionen.

Swiss Life muss Verantwortung übernehmen

Neue, notariell beglaubigte Aussagen von betroffenen Arbeitnehmern belegen das Lohndumpingsystem der Goger Swiss AG. Auch der Bauherrin Swiss Life ist das Vorgehen der Firma mindestens seit März bekannt. Statt aber die Verantwortung zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass die betroffenen Arbeiter endlich ihre korrekten Löhnen bekommen, spielt die Swiss Life auf Zeit.

Instrumente gegen Lohndumping sind völlig ungenügend

Die heutigen Möglichkeiten, gegen Lohndumping vorzugehen, sind völlig ungenügend. Weder gibt es für die Kontrollorgane ein Instrument, um bei erzwungenen Barrückzahlungen und gefälschten Stundenrapporten die geltenden Arbeitsbedingungen durchzusetzen, noch die Möglichkeit, betrügerische Firmen an der Weiterarbeit zu hindern. Der Fall Goger zeigt exemplarisch, wie schamlos Bauherren, Generalunternehmen und die betroffenen Firmen die Zahnlosigkeit des Systems ausnützen und weitermachen, als wäre nichts passiert. Die Rechnung bezahlen die Arbeitnehmenden sowie alle Firmen, welche sich an die geltenden Mindestbestimmungen halten.