Pflege: Der Mensch soll wieder im Mittelpunkt stehen

Wieder mehr Menschlichkeit: Die Unia will mit ihrer Petition die Mängel in der Pflegebranche ausmerzen.

Stress, Personalmangel, schlechte Arbeitsbedingungen: So sieht der Alltag in der Pflegebranche aus. Deshalb lanciert die Unia eine nationale Kampagne für gute Pflege und Betreuung. Damit sollen die hiesigen Arbeitsbedingungen verbessert werden.

Die Arbeitsbedingung in der Pflege sind alarmierend. Sparmassnahmen, tiefe Löhne und Personalmangel gehören zur Tagesordnung. Das reicht jetzt, meint die Unia. So sagt Udo Michel, Branchenleiter Pflege und Betreuung der Unia: «In der Langzeitpflege muss wieder die Menschlichkeit im Vordergrund stehen und nicht nur der Profit.»

Deshalb lanciert die Unia die Petition «Gute Pflege und Betreuung brauchen gute Arbeitsbedingungen» sowie eine überarbeitete Version des «Manifest für gute Pflege und Betreuung». Sie enthalten Forderungen, welche die Mängel in der Pflege beheben soll.

Kantone sind in der Verantwortung

Klar ist: Für gute Pflege und Betreuung müssen die Arbeitsbedingungen wieder attraktiver werden. Dabei braucht es unter anderem anständige Löhne und Zulagen, faire Arbeitszeiten, Festanstellungen und das Recht auf Weiterbildungen. Zudem soll die öffentliche Hand zusätzliches zweckgebundenes Geld zur Verfügung stellen und die Personalschlüssel erhöhen. Personalschlüssel definieren wie gross der Pflegbedarf für eine bestimmte Krankheit ist. Dafür sind die Kantone verantwortlich.

Projekte im Tessin und Genf

Neben der nationalen Kampagne kämpft die Unia auch in einzelnen Kantonen für Verbesserungen. Im Tessin engagiert sie sich einerseits für bessere Arbeitsbedingungen für die Seniorenbetreuer/innen. Andererseits setzt sie sich in Genf gegen den Personalmangel in den Alters- und Pflegeheimen ein.