Flankierende Massnahmen verstärken!

Klare Botschaft schon 2015 auf einer Zürcher Baustelle

Aus dem jährlichen Bericht des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) zur Umsetzung der flankierenden Massnahmen wird deutlich: Der Druck auf die Löhne und die Arbeitsbedingungen in der Schweiz hat zugenommen. Deshalb müssen die Schutzmassnahmen dringend angepasst und verbessert werden.

Die Einführung der Personenfreizügigkeit 2004 hat dem unwürdigen Saisonnierstatut ein Ende gesetzt. Das war ein wichtiger Fortschritt. Für die Unia ist aber auch klar: In der Schweiz müssen Schweizer Löhne gelten. Sonst ist die Personenfreizügigkeit in Frage gestellt.

Lohndruck nimmt zu

Gemäss SECO hat sich die Zahl der Angestellten, die nur für kurze Zeit (max. 90 Tage) in der Schweiz arbeiten und deren Anstellungsverhältnisse besonders prekär sind, hat sich seit 2005 verdreifacht. Auch die Quote der Verstösse gegen Mindeststandards ist alarmierend: Die paritätischen Kommissionen stellten bei 30% der Kontrollen Verstösse fest. Und in den Kantonen sind die Lohndumping-Fälle gegenüber dem Vorjahr von 9% auf 12% gestiegen.

Verschiedene Branchen betroffen

Während die Bauwirtschaft in der Schweiz boomt, ging die Bautätigkeit in vielen europäischen Ländern zurück. Das Risiko, dass skrupellose Unternehmer und Subunternehmer Angestellte zu Dumpinglöhnen arbeiten lassen, hat entsprechend zugenommen. Weitere Risikobranchen sind unter anderem: Detailhandel, Gartenbau, Sicherheit, Baugewebe, Personalverleih und Industrie.

Stopp Lohndumping

Um Lohndumping zu verhindern, braucht es mehr verbindliche Mindestlöhne und Fortschritte bei den Normalarbeitsverträge. Nötig sind aber auch Verbesserungen bei den Kontrollen und der Verarbeitung von Informationen. Zudem braucht es eine Beschränkung der Subunternehmerketten. Und bei Verdacht auf Lohndumping müssen die Kantone rasch die Arbeit einstellen lassen können.