Bildungspolitik der Unia

Zwei Frauen blicken in eine Richtung

Die Digitalisierung und ihre Auswirkungen erhöhen die Anforderungen an die Kompetenzen im Arbeitsmarkt. Lebenslanges Lernen – lifelong learning – ist in aller Munde. Aber: haben alle den gleichen Zugang zur Bildung? Nein. Es ist unverantwortlich, die zeitliche und finanzielle Verantwortung der Ausbildung auf die einzelne Person oder die Angestellten zu übertragen.

Das Prinzip der Chancengleichheit ist für die Unia bedeutend. Alle, unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht, Alter, nationaler oder religiöser Zugehörigkeit sowie motorischer und mentaler Leistungsfähigkeit, müssen die gleichen Möglichkeiten auf eine Grundbildung, eine berufliche Qualifikation und auf lebenslange Weiterbildung haben. Dafür setzen wir uns ein.

Chancengleichheit durchsetzen

Diskriminierung hat viele Gesichter und tritt in verschiedenen Formen auf. So stärkt man bei der Bildung die Chancen für alle:

  • Durch die Gleichstellung von Männern und Frauen bei der Berufswahl und bei den Berufschancen.
  • Durch qualitativ hochwertige Berufsausbildungen für junge Menschen – egal, welchen persönlichen Hintergrund sie haben.
  • Durch Sprach- und Grundkompetenzkurse.
  • Indem Erwachsene ohne berufliche Grundbildung einen anerkannten Berufsabschluss erlangen.
  • Durch das Anerkennen ausländischer Diplome.

Gute Lehre für Junge sichern

Alle Jugendlichen haben das Recht auf eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung, ohne dass sie diskriminiert werden. Dies unter Bedingungen, die ihre Sicherheit gewährleisten und ihre Gesundheit schützen. Sie haben Recht auf eine Lehre, die sie motiviert und die sie vor sexuellen Belästigungen schützt. Wir bekämpfen alle Formen von Ausbeutung an Jugendlichen, wie den Missbrauch von Praktika. Erfahren Sie hier mehr.

Berufsabschluss für Erwachsene fördern

Die Digitalisierung ändert Schritt für Schritt unsere Arbeitsweise, sowie die nötigen Kompetenzen dazu. Gewisse Berufe werden langsam verschwinden, neue Berufe entstehen. In verbleibenden Berufen müssen sich Arbeitnehmende neue Kompetenzen aneignen. Sie müssen die Gelegenheit haben, sich umzuorientieren und auf eine unkomplizierte Weise einen neuen Berufsabschluss zu erwerben. Sei dies, weil sie ihren Beruf wechseln wollen oder müssen oder weil sie über keinen Berufsabschluss verfügen.

Das aktuelle Gesetz erlaubt, dass Erwachsene mit fünf Jahren Berufserfahrung direkt eine Abschlussprüfung ablegen können. Es braucht aber weitere erleichterte Zugangsbedingungen, wie:

  • finanzielle Unterstützung;
  • eine für Erwachsene geeignete Didaktik, besonders für Migrant/innen;
  • angepasste Arbeitszeiten, um die Ausbildung zu absolvieren.

Gemeinsam mit ECAP bieten wir den Vorbereitungskurs «Progredir» für Frauen mit Migrationshintergrund, die im Gastgewerbe und in der Reinigung im Kanton Waadt arbeiten. Mehr Infos gibt es hier.

Für gute Berufs- und Weiterbildung einstehen

Um unsere Ziele und Vision zu verwirklichen, sind wir aktiv. Wir engagieren uns dafür durch:

  • eine Vertragspolitik, die durch die Sozialpartnerschaft die Rahmbedingungen in den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) betreffend Weiterbildung und für Lernende verbessert.
  • das Fördern von Bildungsfonds, um das Finanzieren von Ausbildungen für Arbeitnehmende zu erleichtern.
  • Spezifische Themenkampagnen, die insbesondere Jugendliche betreffen.
  • Bildungsbeiträge für unsere Mitglieder sowie vielfältige Kurse und berufsorientierte Ausbildungen.
  • eine enge Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB), um unsere Forderungen gemeinsam auf die politische Bühne zu bringen.
  • ein Engagement in gewissen Grundbildungskommissionen, die sich für die Qualität und Berufsentwicklung einsetzen.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich in der Ausbildung und für das Recht zur Weiterbildung einzusetzen.