Gesunde und planbare Arbeit

Arbeiten ohne Tageslicht im Bahnhof Zürich.

Lange Arbeitstage, immer mehr Abendarbeit und selten einen Samstag frei – das ist der Alltag im Verkauf. Hinzu kommen häufig Arbeitsplätze ohne Tageslicht. Solche Arbeitsbedingungen machen krank. Dagegen wehrt sich die Unia und fordert gesunde und planbare Arbeit.

Gesundheitsschutz ist wichtig

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zählt zu den wichtigsten Anliegen der Arbeitnehmenden. Berufsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsschäden verursachen jedes Jahr Kosten von insgesamt 15 Milliarden Franken. Auch Verkäuferinnen, Lageristen, Chauffeure und kaufmännische Angestellte sind beträchtlichen Gesundheitsrisiken und Stress am Arbeitsplatz ausgesetzt.

Hier drückt der Schuh

Den grössten Handlungsbedarf sehen die Beschäftigten des Detailhandels in folgenden Bereichen:

  • Arbeitsorganisation verbessern, Stress reduzieren
  • Raumklima und Lichtverhältnisse
  • Heben und Bewegen von schweren Lasten
  • Einhalten der Arbeitszeiten
  • Belästigungen durch Kundschaft

Arbeiten ohne Tageslicht? Sie haben Rechte!

Tageslicht am Arbeitsplatz ist für die Gesundheit der Arbeitnehmenden wichtig. Gerade im Detailhandel arbeiten jedoch viele Angestellte den ganzen Tag ohne Tageslicht. In diesem Fall schreibt das Arbeitsgesetz besondere Massnahmen vor wie:

  • das Freilegen allenfalls vorhandener Fenster
  • Job-Rotation innerhalb des Betriebes
  • falls die zwei ersten Massnahmen nicht umsetzbar sind eine zusätzliche bezahlte Pause von 20 Minuten ab 3:40 Stunden effektiver Arbeitszeit einrichten, um ans Tageslicht zu kommen. Diese Vorkehrung ist unabhängig von den ordentlichen Pausen. Das Bundesgericht hat diesen Entscheid im Jahr 2017 getroffen.