Streik gegen Lohnkürzungen in Tessiner Firma
Die Firma Exten SA produziert Plastikmaterialen und hat sich seit ihrer Gründung 1981 ständig weiterentwickelt. Heute zählt sie bei einem Jahresumsatz von 45 Mio. Euro rund 100 Beschäftigte. Im Januar kündigte die Direktion den Beschäftigten massive Lohnsenkungen von 16% für Einheimische und 26% für Grenzgänger/innen an und begründete dies mit der Stärke des Frankens gegenüber dem Euro. Ein Dreher mit Wohnsitz im Ausland, der bisher 3‘200 Franken pro Monat (x 13) verdiente, würde noch auf 2‘368 Franken kommen, ein Einheimischer auf 2‘688 Franken.
Die Belegschaft wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Unternehmensleitung eröffnete allen klipp und klar: «Wenn ihr die neuen Verträge nicht unterzeichnet, wird der Betrieb geschlossen.» Die Unternehmensleitung weigerte sich auch, Zahlen auf den Tisch zu legen, um den Entscheid zu begründen.
Belegschaft beschliesst Streik
Als Reaktion beschloss gestern eine Versammlung der Belegschaft, die Arbeit einzustellen und auf folgenden Forderungen zu beharren:
- Rücknahme der Vertragsänderungen bzw. der Lohnsenkungen
- Einblick in die Geschäftszahlen der Firma und ihre zukünftige Strategie, um die wirtschaftliche Situation des Betriebs analysieren zu können
- Bildung einer Betriebskommission, um das Verhältnis zwischen Direktion und Personal zu regeln
- Verzicht auf Strafmassnahmen gegenüber Streikenden
Heute Nachmittag finden zwischen der Belegschaft bzw. der Unia und der Betriebsleitung Verhandlungen statt.