Teilerfolg für die Generali-Angestellten

Am Dienstagvormittag hat der Versicherungskonzern Generali seine Angestellten in Nyon (VD) über eine Redimensionierung seines geplanten Stellenabbaus informiert. Statt wie angekündigt 108 Arbeitsplätze nach Adliswil (ZH) zu verlagern, werden 48 Stellen in Nyon bleiben. Für die Angestellten, die unterstützt von der Unia für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpften, ist dies ein Teilerfolg.

Gemäss den Plänen von Generali soll die IT-Abteilung in Nyon bleiben sowie ein Kundenberatungszentrum aufgebaut werden. Damit können 48 Stellen erhalten bleiben. Für die verbleibenden 41 Arbeitsplätze wird eine externe Lösung in Nyon oder die Verlagerung in den Kanton Zürich geprüft. Einige Angestellte hatten bereits gekündigt.

Forderung nach Sozialplan

Die Generali-Personalversammlung hat den Vorschlag akzeptiert. Sie fordert aber gleichzeitig Garantien für den effektiven Erhalt der Stellen und die Aufnahme von Verhandlungen über einen Sozialplan für das ganze Personal. Dazu hat sie die Gewerkschaft Unia beauftragt. Zudem verlangen sie genauere Angaben über die in Nyon verbleibenden Stellen.

Konsultation trägt Früchte

Während der vierwöchigen Konsultationsfrist, die Mitte Januar ablief, erarbeiteten die Generali-Beschäftigten einen 150 Seiten umfassenden Bericht mit betriebswirtschaftlichen Analysen und konkreten Vorschlägen, wie die Arbeitsplätze in Nyon erhalten werden können. Sie zeigten unter anderem auf, dass die Konzernleitung die Kosten der Restrukturierung bzw. der Verschiebung der Arbeitsplätze krass unterschätzte und diverse Risiken nicht berücksichtigte.

Arbeitsniederlegung brachte Durchbruch

Nachdem Generali Ende November den Stellenabbau in Nyon bekannt gegeben hatte, beauftragte die Belegschaft die Gewerkschaft Unia damit, ihre Interessen zu vertreten. Die Unia unterstützte das Personal bei der Wahl einer Verhandlungsdelegation und der Erarbeitung der Alternativvorschläge und Betriebsanalysen. Um seine Rechte durchzusetzen und Generali zu echten Verhandlungen zu zwingen, trat das Personal während zwei Halbtagen in den Ausstand – ein bisher einmaliger Vorgang im Schweizer Versicherungswesen.

Die Unia freut sich mit den Angestellten über den Teilerfolg und wird sie auch künftig bei ihrer Forderung nach dem Erhalt aller Stellen in Nyon bzw. der Erarbeitung eines Sozialplans unterstützen.