Neuer Europäischer Betriebsrat für 20'000 Beschäftigte

Der weltweit grösste Zement-Konzern LafargeHolcim erhält auf europäischer Ebene eine neue Arbeitnehmer/innen-Vertretung. Über 20‘000 Beschäftigte in der Schweiz und in der EU erhalten das Recht auf Information und Konsultation in allen transnationalen Angelegenheiten.

LafargeHolcim entstand 2015 aus der Fusion von Lafarge und Holcim und hat seinen Sitz in der Schweiz. Beide Vorgänger-Unternehmen verfügten gemäss EU-Recht über einen Europäischen Betriebsrat (EBR) für ihre Standorte im EU-Raum. Mit der Fusion der Zement-Giganten mussten neue Grundlagen für eine gesamthafte Arbeitnehmer/innen-Vertretung auf europäischer Ebene geschaffen werden.

Betriebsrat garantiert Mitsprache

Das Management von LafargeHolcim Europe muss bei sämtlichen transnationalen Angelegenheiten wie länderübergreifende Projekte, Umstrukturierungen, neue Produktionsprozesse, Verlagerungen usw. den EBR konsultieren und dessen Konsultationsmeinung Rechnung tragen. Zudem dient der EBR als Plattform für den sozialen Dialog zwischen den europaweit Beschäftigten und dem Management.

Schweiz erfolgreich eingebunden

Die heute Morgen in Paris zwischen dem LafargeHolcim-Management und den 28 Arbeitnehmer-Delegierten aus 14 Ländern unterzeichnete Vereinbarung bringt beste Voraussetzungen für einen aktiven sozialen Dialog auf Augenhöhe. Erstmals in der Geschichte von Holcim ist es auch gelungen, die Schweiz in den Geltungsbereich der Vereinbarung einzubeziehen.

EBR vertritt über 20‘000 Arbeitnehmende

Damit sind die knapp 2’000 Schweizer Angestellten von LafargeHolcim künftig im Europäischen Betriebsrat nicht mehr nur als Beobachter, sondern als vollwertige Mitglieder vertreten. Der EBR repräsentiert gegenüber der Konzernleitung die Interessen von über 20‘000 Beschäftigten aus 19 Ländern. Er wird dabei von zwei gewerkschaftlichen Koordinatoren der zuständigen Europäischen Föderation der Bau- und Holzarbeiter (EFBH) aktiv unterstützt, wovon einer traditionell von der Unia gestellt wird.

Unia hofft auf schnelle Umsetzung

Die Unia begrüsst die Vereinbarung und hofft, dass so rasch als möglich in allen betroffenen Ländern die Wahlen und Nominationen für den Europäischen Betriebsrat durchgeführt werden können, damit dieser seine Arbeit noch im Sommer 2017 aufnehmen kann.