FIFA bekennt sich zu Bauarbeiter-Rechten auf WM-Baustellen

Die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) und die FIFA haben sich im Rahmen einer Mediation über die Einhaltung der Arbeiter- und Menschenrechte bei den Bauarbeiten für die Fussball-WM 2022 in Katar geeinigt. Die Unia als BHI-Mitglied begrüsst es, dass die FIFA ihre Verantwortung für die Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen in Katar übernehmen will.

In der Einigung haben sich die FIFA und die BHI dahingehend geeinigt, dass die OECD-Richtlinien zum Schutz der Arbeitnehmenden nicht nur auf den Baustellen in Katar, sondern künftig bei allen FIFA-Projekten gelten sollen. Dazu hat die FIFA einen entsprechenden Artikel in ihre Statuten integriert und will einen ständigen Dialog mit der BHI aufrechterhalten. Der Einigung ging eine von der Unia unterstützte Beschwerde der BHI beim schweizerischen Nationalen Kontaktpunkt (NKP) der OECD voraus. Diese wurde im Mai 2015 gegen die FIFA eingereicht, weil sich auf den WM-Baustellen in Katar tödliche und andere gravierende Unfälle sowie Menschenrechtsverletzungen massiv gehäuft hatten.

FIFA bekennt sich zu Verantwortung

Die FIFA verpflichtet sich erstmals verbindlich, ihren Einfluss als Auftraggeberin der WM auf die Akteure in Katar geltend zu machen, um den Menschen- und Arbeiterrechten gemäss OECD-Richtlinien auf den Stadion- und anderen Baustellen Geltung zu verschaffen. Dies soll insbesondere auch für Subunternehmer gelten. Die FIFA unterstützt zudem Verhandlungen zwischen der BHI und dem katarischen WM-Organisationskomitee zur Ausweitung der bereits vereinbarten gewerkschaftlichen Kontrollen der Arbeitsbedingungen vor Ort.

Jetzt müssen Taten folgen

Die BHI und die sie unterstützende Unia begrüssen die Bekenntnisse der FIFA im Rahmen des OECD-Verfahrens. Sie erwarten, dass die gemachten Zusagen nun auf den Baustellen umgesetzt werden. Die Unia wird sich im Rahmen der BHI-Aktivitäten weiter für die Rechte der Arbeitsmigranten in Katar einsetzen.