Industrie-Konferenz der Unia fordert «Pakt für den Werkplatz Schweiz»

Die Delegierten der MEM-Industrie der Gewerkschaft Unia forderten an ihrer heutigen Branchenkonferenz die Arbeitgeberverbände auf, Hand zu bieten zu einem “Pakt für den Werkplatz Schweiz“. Angesichts der durch die Frankenstärke entstandene schwierige Situation gelte es, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Die über hundert Unia-Delegierten aus der Maschinen-, Elektronik- und Metallindustrie (MEM) zeigten sich sehr besorgt über die Auswirkungen, die die Aufhebung der Frankenuntergrenze für ihre Arbeitsplätze hat. In einer Resolution rufen sie ihre Gewerkschaft Unia auf, alles zu unternehmen, damit die Nationalbank ihren Auftrag wahrnimmt und für einen Frankenkurs sorgt, der der Wirtschaft nützt und nicht schadet.

Kritik an Arbeitgeberverbänden

Die Delegierten kritisierten zudem die vom Arbeitgeberverband Swissmem und anderen Wirtschaftsverbänden eingenommen Haltung. Diese versuchen, den „Frankenschock“ zu nutzen, um die Sozialpartnerschaft in Frage zu stellen, die Arbeitsbedingungen unilateral zu verschlechtern und auf breiter Front Deregulierungen durchzudrücken.

Für Werkplatz Schweiz

Die MEM-Industriedelegierten forderten die Swissmem auf, gemeinsam mit den Sozialpartnern in einem „Pakt für den Werkplatz Schweiz“ nach Lösungen zu suchen, um die wegen des Nationalbankentscheids entstandene Situation zu meistern. Dazu gehört auch, gemeinsam mit den Gewerkschaften Vorschläge zu entwickeln, wie der Werkplatz Schweiz mit einer aktiven Industriepolitik gesichert werden kann.

Gegen Lohnkürzungen

Schliesslich bestätigte die Konferenz die von der Unia bisher verfolgte Politik: Nein zu Lohnsenkungen und Eurolöhnen, aber Bereitschaft, in Ausnahmefällen über befristete Arbeitszeitverlängerungen zu verhandeln. Diese müssen aber wirtschaftlich klar begründet und mit konkreten Gegenleistungen wie Kündigungsschutz, Standortgarantie etc. begleitet sind.