Kanton Waadt will Industrie unterstützen

Der Waadtländer Regierungsrat hat einen Vorschlag der Unia aufgenommen und will einen Fonds zur Sicherung des Ìndustriestandortes Waadt schaffen. Ausgestattet mit 17,5 Mio. Franken, soll er zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen beitragen.

Weil er 2011 und 2012 weniger als budgetiert für den nationalen Lastenausgleich bezahlen musste, legte der Kanton Waadt 75 Mio. Franken für wirtschaftsunterstützende Massnahmen auf die Seite. Davon will die Kantonsregierung nun 17,5 Millionen für einen Fonds zur Unterstützung des Industriestandortes einsetzen.

Drei Arten von Unterstützungshilfen sind vorgesehen: staatliche Bürgschaften bis 500'000 Franken für Bankkredite, Darlehen im gleichen Umfang für Betriebe, die Mühe haben, Kreditgeber zu finden, und Unterstützungsbeiträge von maximal 100‘000 Franken, die nicht zurück bezahlt werden müssen.

Was lange währt…

Der Regierungsrat liess sich allerdings viel Zeit, bis er den Vorschlag der Unia endlich aufnahm. Die Industrieversammlung der Unia Waadt hatte die Fonds-Idee bereits 2008 lanciert, nach dem Bankrott von Lehman Brothers und zu Beginn der folgenden Finanzkrise. Die Arbeitgeber waren noch skeptisch, schlossen sich später angesichts der Krisen, welche die Waadtländer Industrie immer wieder durchschüttelten, schliesslich an.

Schweizer Premiere

So tauchte der Fonds wieder als zentrale Forderung im Massnahmenkatalog auf, den die Unia zusammen mit dem Groupement Suisse de l’Industrie Mécanique (GIM-CH) der Waadtländer Kantonsregierung im Februar präsentierte, um die Folgen der Frankenstärke abzufedern. Nimmt das Kantonsparlament den Vorschlag an, könnten KMU bereits Ende Jahr davon profitieren. Waadt wird dann der erste Kanton sein, der über einen solchen Fonds verfügt.