Verbesserungen beim neuen GAV der Uhren- und mikrotechnischen Industrie

Der neue GAV trägt den gesellschaftlichen und arbeitsmarktlichen Entwicklungen Rechnung.

Die Unia-Berufskonferenz der Uhrenindustrie hat heute dem Verhandlungsergebnis über den neuen Gesamtarbeitsvertrag der Schweizerischen Uhren- und mikrotechnischen Industrie zugestimmt.

Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Branche konnten wesentliche Verbesserungen erzielt werden. Die Delegierten wollen zudem die anstehenden Herausforderungen in der Branche aktiv angehen. Die Unia wird deshalb das Gespräch mit dem Arbeitgeberverband suchen.

Soziale und materielle Verbesserungen

Insbesondere in drei Bereichen wurde Verbesserungen erzielt: Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, soziale und materielle Verbesserungen sowie den Wirkungsbereich des GAV. «Insgesamt sind wir zufrieden mit den Verhandlungen. «Der neue GAV trägt den gesellschaftlichen und arbeitsmarktlichen Entwicklungen Rechnung», betont Pierluigi Fedele, Mitglied der Geschäftsleitung der Unia und Leiter der Verhandlungsdelegation.

Zu den wichtigsten Verbesserungen zählen die Einführung eines vollumfänglich bezahlten Mutterschaftsurlaubs von 18 Wochen, die Verlängerung des Vaterschaftsurlaubs auf 10 Tage ab dem zweiten Kind sowie die Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge an die Krankenkassenprämien um 15 Franken auf monatlich 175 Franken.

Dazu kommt die Überarbeitung des Kinderzulagensystems, von dem zusätzlich 7700 Kinder profitieren werden. Zudem gilt der GAV neu auch für Temporärangestellte. Zur Bekämpfung des Lohndumpings, wird in Zukunft nicht mehr zwischen Mindestlöhnen und Mindestanfangslöhnen unterschieden.

Künftige Herausforderungen gemeinsam angehen

Die Uhren- und mikrotechnische Industrie sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Zum Beispiel mit dem Rückgang der Exporte und dem Übergang zur Industrie 4.0. Es ist zu befürchten, dass dies mit Standortverlagerungen und grossen strukturellen Veränderungen einhergehen wird.

Die Unia wird sich aktiv an den Gesprächen über die Zukunft der Uhrenindustrie beteiligen und sucht deshalb das Gespräch mit dem Arbeitgeberverband, um einen Dialog auf Augenhöhe aufzubauen.