Staatlich subventionierte Tiefstlöhne im Thurgau

Die harte Arbeit auf dem Bau muss korrekt entlöhnt werden – auf subventionierten Baustellen erst recht!

Auf Schloss Sonnenberg im Thurgau herrschen Arbeitsbedingungen, die an frühere Zeiten erinnern: 50 Stundenwoche, Löhne von knapp 3000 Franken, unbezahlte Überstunden. Dabei subventionieren die Steuerzahler die Renovationsarbeiten mit mehreren hunderttausend Franken.

Vor bald zehn Jahren kaufte der österreichische Multimillionär Christian Baha das denkmalgeschützte Schloss Sonnenberg bei Stettfurt (TG). Zuerst passierte nichts, jetzt wird endlich renoviert. Weil das Schloss dem Denkmalschutz untersteht, unterstützt der Kanton das Projekt mit mehreren hunderttausend Franken. Das Thurgauer Submissionsgesetz hält aber klipp und klar fest, dass bei öffentlicher Beteiligung die orts- und branchenüblichen Arbeitsbedingungen eingehalten werden müssen.

Tiefstlöhne und lange Arbeitszeiten

Davon kann auf Schloss Sonnenberg keine Rede sein. Der Unia legen Arbeitsverträge vor, wonach die Bauarbeiter 50 Stunden pro Woche arbeiten müssen und dafür monatlich knapp 3000 Franken brutto erhalten. Überstunden werden nicht zusätzlich vergütet.

Schlossherr lässt Maulkörbe verhängen

Bereits im letzten Sommer machte die Unia auf die Missstände auf Schloss Sonneberg aufmerksam. Schloss und Gut Sonnenberg reagierte mit mehreren Klagen und erwirkte ein Redeverbot gegen die Unia.

Behörden müssen handeln

Die Unia verlangt, dass keine Steuergelder an die Renovierung des Schlosses fliessen dürfen, bis die Bauarbeiter die ihnen zustehenden Löhne erhalten. Die Behörden dürfen nicht länger zusehen, wie die öffentliche Hand Tiefstlöhne subventioniert.