Richemont: Personal weist Sozialplan der Geschäftsleitung zurück

Die Beschäftigten fordern den Verzicht auf Kündigungen und die Einführung von Kurzarbeit.

An Personalversammlungen in Genf, im Vallée de Joux und in Côte-aux-Fées haben die Beschäftigten von Vacheron Constantin und Piaget den Sozialplan zum Abbau von 211 Stellen bei der Richemont-Gruppe abgelehnt. Am Nachmittag haben Verhandlungen zwischen Richemont und den Gewerkschaften begonnen.

Die Beschäftigten fordern den Verzicht auf Kündigungen und die Einführung von Kurzarbeit. Sie wollen zudem, dass Überkapazitäten in der Produktion dadurch abgebaut werden, dass freiwillige Abgänge mit einem verbesserten Sozialplan unterstützt werden.

Konflikt droht

Nachdem bereits am 24. November Protestaktionen stattgefunden hatten, haben heute erneut rund 150 Angestellte der Richemont-Gruppe vor dem Sitz von Vacheron Constantin in Plan-les-Ouates protestiert, um ihrer Forderung nach einer Verlängerung der Konsultationsfrist Ausdruck zu verleihen. Diese läuft heute um Mitternacht ab. Für den Fall, dass Richemont nicht einlenkt, hat die Unia die Mediationsstelle des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) der Schweizerischen Uhren- und Mikrotechnikindustrie angerufen.

Richemont kann die Arbeitsplätze erhalten

Während Richemont die Zerstörung von über zweihundert Arbeitsplätzen plant, schrieb der Konzern im letzten Geschäftsjahr 2,4 Milliarden Franken Gewinn. Die vier höchsten Manager erhielten zwischen März 2014 und März 2016 insgesamt 68 Millionen ausbezahlt. Angesichts dieser Zahlen ist klar, dass Richemont über genügend Mittel verfügt, um seiner sozialen Verantwortung gerecht zu werden und die Arbeitsplätze zu erhalten.

Verhandlungen aufgenommen

Am Dienstagnachmittag fanden erste Verhandlungen zwischen Richemont und den Gewerkschaften statt. Sie sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.