Lohnschere hat sich 2016 weiter geöffnet

Die Lohnschere in der Schweiz hat sich auch im letzten Jahr weiter geöffnet

Die Differenz zwischen den tiefsten und den höchsten Löhnen in der Schweiz hat 2016 weiter zugenommen. Das zeigt die Unia-Lohnschere-Studie 2017, welche die Löhne von 40 grossen Schweizer Unternehmen unter die Lupe nimmt.

Die CEO-Löhne der untersuchten Unternehmen stiegen im letzten Jahr um durchschnittlich 7 Prozent oder fast zehn Millionen Franken. Die Arbeitnehmenden mussten sich bei ihren Effektivlöhnen mit einem Plus von durchschnittlich 0,7 Prozent begnügen. Entsprechend wuchs das Verhältnis zwischen dem höchsten und dem tiefsten Lohn: 2016 betrug es im Schnitt 1:165 – im Jahr zuvor waren es 1:150 gewesen.

Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie an der Spitze

Am extremsten sind die Lohnunterschiede mit 1:237 in der Nahrungsmittelindustrie – dies insbesondere wegen des fürstlichen Honorars von Nestlé-CEO Paul Bulke. Er verdiente im letzten Jahr 11,2 Mio. Franken oder 23 Prozent mehr als 2015. Platz zwei unter den Branchen nimmt die Chemie- bzw. Pharmabranche ein (1:217). Bei den Einzelfirmen ist Roche Spitzenreiterin (1:266), dicht gefolgt von der UBS (1:264).

UBS-Ermotti bleibt Top-Abzocker

Den ersten Platz unter den Abzockern nimmt wie bereits im Vorjahr UBS-CEO Sergio Ermotti ein. Er verdiente 2016 zwar minim weniger (-4%) als im Vorjahr. Mit 13,2 Millionen kam er aber auch 2016 auf eine ansehnliche Summe.