Kahlschlag bei General Electric: Unia fordert Transparenz

Erste Abbauwelle Januar 2016: Angestellte und Bevölkerung wehren sich für die 1'300 bedrohten Arbeitsplätze

Gemäss Medienberichten soll der US-Konzern General Electric den Abbau von weiteren 1‘300 Stellen im Kanton Aargau planen. Die Gewerkschaft Unia hat die Konzernleitung aufgefordert, unverzüglich Klarheit zu schaffen. Zudem ruft sie den Bundesrat auf, endlich eine aktive Industriepolitik zum Schutz des Standorts Schweiz zu entwickeln.

Bislang wurden weder die Schweizer Personalvertretungen, noch der Europäische Betriebsrat, noch die Sozialpartner über die Abbaupläne informiert. Dies, obwohl der GAV der MEM-Branche eine solche Informationspflicht vorschreibt.

Klare Informationen gefordert

Die Gewerkschaft Unia hat die Konzernleitung in einem Brief zu einem sofortigen Treffen aufgefordert. Sie verlangt klare Informationen über die Abbaupläne sowie über die kurz-, mittel- und langfristigen Strategien und Vorhaben des Konzerns in der Schweiz.

Passiver Bundesrat

Bereits bei der Übernahme von Alstom durch GE (2014) hatte die Unia Bundesrat Schneider-Ammann aufgefordert, sich Garantien für den Standort Schweiz und die Arbeitsplätze im Aargau geben zu lassen. Sie wies ihn darauf hin, dass Passivität schwere Folgen für den Werkplatz haben könnte – vergeblich. Weil Schneider-Ammann nichts davon wissen wollte, folgte 2016 mit dem Abbau von 1‘300 Stellen der erste Schlag. Nun droht ein weiterer.

Es braucht eine Industriepolitik

Die Unia fordert den Bund, den Kanton Aargau und die Standortgemeinden auf, aktiv zu werden, um die Arbeitsplätze zu erhalten und schweren Schaden vom Denk- und Werkplatz Schweiz abzuwenden.