Lohngleichheit: Das Parlament ist gefordert

Die Frauen wollen, dass ihr Recht auf Lohngleichheit endlich umgesetzt wird

Obwohl die Verfassung seit 37 Jahren festschreibt, dass das Prinzip «gleicher Lohn für gleiche Arbeit» gilt, verdienen Frauen in der Schweiz immer noch weniger als Männer. Jetzt muss das Parlament handeln.

Über zweihundert Frauen und Männer haben heute mit einer Spontankundgebung in Bern das Parlament aufgefordert, bei der Revision des Gleichstellungsgesetzes wirksame Massnahmen zur Realisierung der Lohngleichheit zu verankern.

Frauen werden jedes Jahr um 7 Milliarden betrogen

37 Jahre nach der Verankerung der Lohngleichheit in der Verfassung und 22 Jahre nach Inkrafttreten des Gleichstellungsgesetzes bleibt die Lohndiskriminierung eine beschämende Realität: Nach wie vor erhalten Frauen für gleichwertige Arbeit rund 20 Prozent weniger Lohn als Männer - davon fast die Hälfte einzig wegen ihres Geschlechts. Pro Jahr entgehen den Frauen deswegen 7 Milliarden Franken.

SGB-Frauenkongress stellt Forderungen

Der Frauenkongress des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, der heute und morgen tagt, fordert in einer Resolution vom Parlament griffige Massnahmen, damit die Lohngleichheit endlich Tatsache wird.

Kontrollen und Mitarbeit der Gewerkschaften

Der Bund muss kontrollieren, ob Unternehmen ihre Lohnanalysen korrekt durchführen und die Lohngleichheit einhalten. Firmen, die Frauen diskriminieren, müssen durch das Gesetz sanktioniert werden. Und die Gewerkschaften sollen mit der Einrichtung einer tripartiten Kommission auf Bundesebene bei der Umsetzung der Lohngleichheit mitwirken können.