Durchzogene Bilanz bei der Mitgliederentwicklung

Das Genfer Reinigungspersonal kämpft für volle Arbeitstage statt stundenweise Einsätze und 23 Franken Lohn pro Stunde (Bild: Alessandro Pelizzari)

Per Ende 2019 war die Gewerkschaft Unia 188'259 Mitglieder stark. Während bei den Mitgliedschaften insgesamt ein Minus von rund 2,5% resultierte, konnte die die Unia im Dienstleistungssektor an Stärke zulegen (+1,1%) und ihren Frauenanteil steigern (+0,3%).

Nachdem die Unia während Jahren kontinuierlich gewachsen ist, musste die Gewerkschaft 2019 einen Rückgang verzeichnen: Ende Jahr waren 188'259 Mitglieder in der grössten Arbeitnehmendenorganisation der Schweiz organisiert (-2,5%). Positiv sind der unverändert hohe Anteil an Mitgliedern im erwerbsfähigen Alter (90%), das Wachstum bei den Frauen (26,2%) sowie in den Dienstleistungsbranchen wie der Reinigung (+4,5%) oder den Gesundheitsberufen (+3,3%). Aber auch in weiteren typischen Frauenbranchen wie der Uhrenindustrie (+0,4%) sowie der Hauswirtschaft (+1,9%) konnte die Unia im Jahr des Frauenstreiks weiter an Mitgliedern gewinnen.

Heute ist der Dienstleistungssektor (+1,1%) mit rund 55'000 eingeschriebenen Mitgliedern der grösste Bereich der interprofessionellen Gewerkschaft. Der Rückgang in den traditionellen Organisationsbereichen wie dem Bau oder der Industrie führt die Unia insbesondere auf den anhaltenden Strukturwandel (die Beschäftigenzahlen sind seit Jahren rückläufig), die zunehmende Prekarisierung und das grassierende Subunternehmertum sowie den immer schnelllebigeren Arbeitsmarkt zurück.