Tödliches Asbest: Seit 30 Jahren verboten, immer noch aktuell

Zahlen der Suva von 1939 bis 2017

Am 1. März 1990 trat in der Schweiz das Asbestverbot in Kraft. Zu verdanken ist das nicht zuletzt einer aktiven Kampagne der Gewerkschaften. Das Asbestverbot ist ein Meilenstein in der Bewältigung der Asbestkatastrophe – doch es bleibt viel zu tun.

Zu glauben, das Asbestproblem sei damit gelöst, wäre aber ein folgenschwerer Trugschluss.

Immer noch viele Todesfälle

Nach und nach zeigte sich nämlich, dass die Zahl der asbestbedingten Krankheiten und Todesfälle auch nach dem Verbot weiter zunahm und immer noch sehr hoch ist: Die Suva prognostiziert die für die Jahre 2018 bis 2040 ca. 3900 neue Fälle von Brustfellkrebs (Mesotheliom).

Fokus Prävention

Der Grund: Bei Abbruch- und Umbauarbeiten an älteren Gebäuden werden teils grosse Mengen an Asbest freigesetzt– mit verheerenden Folgen für die Gesundheit. Seit den 1990er Jahren rückte deswegen eine wirksame Präventionsarbeit in den Vordergrund.

Entschädigung für Opfer

Mit dem Entschädigungsfonds für Asbestopfer konnte 2017 endlich ein grosser Schritt gemacht werden bei der finanziellen Entschädigung und der psychosozialen Unterstützung der Asbestopfer. Ausserdem trat am 1.1.2020 die Verlängerung der Verjährungsfrist von 10 auf 20 Jahre in Kraft.  

Forderungen der Gewerkschaften

«30 Jahre Asbestverbot» ist eine wichtige Gelegenheit, um die Herausforderungen und die Forderungen der Gewerkschaften in Erinnerung zu rufen:

  1. Präventionsarbeit intensiv weiterführen.
  2. Entschädigungsfonds EFA weiter bekannt machen.
  3. Berufsbedingte Krebskrankheiten insgesamt besser überwachen.
  4. Unia und Solidar Suisse engagieren sich für ein weltweites Asbestverbot.

Unia-Bericht zur Geschichte des Asbestverbots

In den 1980er-Jahren lancierten die Gewerkschaften mit Hilfe von Ärzten und Umweltkreisen eine offensive Kampagne für das Asbestverbot. Mit Erfolg, seit dem 1. März 1990 ist es in Kraft. Die ganze Geschichte erfahren Sie im Unia-Bericht «Asbest: seit 30 Jahren verboten, nach wie vor aktuell – Rück- und Ausblick aus gewerkschaftlicher Sicht».