Orsay: Personal fordert einen Sozialplan nach Massenentlassung

Kündigungen trotz Kurzarbeitsgelder bei Orsay

Die Bekleidungsfirma Orsay will über 50 Angestellten entlassen und alle ihre 11 Filialen in der Schweiz schliessen. Im Konsultationsverfahren zur Massenentlassung lehnt Orsay alle Vorschläge des Personals ab. Die Beschäftigten und die Unia fordern einen Sozialplan für die betroffenen Personen.

Orsay (Ditres SA) wegen der Massenentlassung von rund fünfzig Angestellten in der Deutsch- und Westschweiz ein Konsultationsverfahren eröffnet. Doch das Unternehmen stellte den Beschäftigten nicht die notwendigen Informationen zur Verfügung, die sie für detaillierte Gegenvorschläge benötigten. Zudem hat Orsay noch während dem laufenden Verfahren die Schliessung aller ihrer Geschäfte eingeleitet.

Die Firma lehnte daraufhin alle Vorschläge der Beschäftigten zur Verringerung der Entlassungen und zur sozialen Abfederung der Folgen ab. Dieses Verhalten ist inakzeptabel und gesetzeswidrig. Die Unia hat das Unternehmen und das Arbeitsamt des Kantons Basel, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, diesbezüglich informiert.

Keine Staatshilfe ohne soziale Verantwortung

Das Unternehmen steht in der Pflicht, seine soziale Verantwortung wahrzunehmen: In den letzten Monaten wurde Orsay durch Kurzarbeitsgelder unterstützt, um Arbeitsplätze zu erhalten

Für die jetzt trotzdem entlassenen Personen fordern die Belegschaft und die Unia einen Sozialplan, der zumindest eine Entschädigung vorsieht, die von den Löhnen und dem Dienstalter abhängig ist. Dies ist das Minimum, das von einem Unternehmen, das von der Öffentlichkeit unterstützt wurde, verlangt werden kann.

Hinter Orsay steht eine reiche Familie

Die Haltung von Orsay selbst ist widersprüchlich. Das Unternehmen behauptet, keine Mittel für einen Sozialplan zu haben, ist aber im Besitz einer der reichsten Familien Frankreichs, der Familie Mulliez. Gleichzeitig baut Décathlon, ein weiteres Unternehmen der Gruppe, seine Präsenz in der Schweiz massiv aus und erobert in sehr kurzer Zeit grosse Marktanteile.