Gewerbe-Delegierte wollen GAV verbessern und wehren sich gegen die BVG-Rentensenkung

Die Beschäftigten im Gewerbe kämpfen gegen Rentensenkungen und für bessere Arbeitsbedingungen

An ihrer nationalen Delegiertenversammlung in Bern haben die Unia-Mitglieder aus dem Gewerbe sich auf die Erneuerung mehrerer wichtiger Gesamtarbeitsverträge vorbereitet. Sie wehren sich auch gegen die BVG-Reform: Die Rentenkürzungen sind inakzeptabel.

Im Gewerbe kündigt sich ein heisser Herbst an. Mehrere wichtige Gesamtarbeitsverträge (GAV) werden derzeit oder in Bälde neu verhandelt. Im Westschweizer Ausbaugewerbe, in der Gebäudetechnik und im Elektrogewerbe ist die Zeit reif für Verbesserungen. Die Beschäftigten zeigen sich bereit, diesen Herbst für Fortschritte zu kämpfen. Sie rufen ihre Kolleg:innen im Westschweizer Ausbaugewerbe auf, sich am 1. Mai in Lausanne zu einer gemeinsamen Demonstration zu versammeln – eine Premiere in dieser Branche.

Aufruf zur Mobilisierung

Die Delegierten aus dem Gewerbe ermuntern ihre Kolleg:innen auch, den Arbeitgeberverbänden eine klare Botschaft zu senden, indem sie zahlreich die Petitionen unterschreiben, die in ihren Branchen derzeit laufen. Diese Petitionen unterstützen die Forderungen der Arbeitnehmenden, die von der Unia am Verhandlungstisch vertreten werden.

Die Delegierten betonten auch, wie wichtig es ist, sich auf Mobilisierungen auf den Baustellen im Herbst vorzubereiten, wenn ihre legitimen Forderungen nach besseren Löhnen, gegen Termin- und Preisdruck und für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen nicht gehört werden.

Nein zur BVG-Reform

Ein weiteres Thema war die von der bürgerlichen Parlamentsmehrheit beschlossene BVG-Reform. Die Delegierten unterstützen das von der Unia und dem SGB ergriffene Referendum vorbehaltlos. Diese unsoziale Reform sieht eine massive Senkung des BVG-Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent vor, was einer drastischen Rentenkürzung gleichkommt.

Arbeitnehmende im Gewerbe, die über 50 Jahre alt sind, werden in den nächsten 15 Jahren Kürzungen von bis zu 15 Prozent hinnehmen müssen. Sie müssten zusätzliche Beiträge zahlen, würden aber weniger Rente erhalten. Gleichzeitig lehnten die Bürgerlichen im Parlament eine Anpassung der AHV-Renten an die hohe Teuerung ab.

Die Unia-Delegierten wehren sich gegen diesen neuen Rentenabbau, von dem letztlich nur die Versicherungen und Banken profitieren würden. Sie rufen dazu auf, das Referendum zu unterzeichnen und 2024 JA zur Volksinitiative AHV x13 zu stimmen, die auf eine Erhöhung der AHV-Renten abzielt.