Erfolg für Gewerkschaften: Angriff auf Arbeitsgesetz abgewehrt!

Arbeitszeiterfassung schützt vor Gratisarbeit, Stress und überlangen Arbeitstagen.

Der Ständerat hat darauf verzichtet, die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung für weite Kreise der Angestellten abzuschaffen. Damit bleibt ein zentrales Instrument erhalten, das die Arbeitnehmenden vor Gratisarbeit, Stress und überlangen Arbeitszeiten schützt. Die Unia begrüsst diesen Entscheid und erwartet jetzt vom Parlament, auch die weiteren Angriffe auf das Arbeitsgesetz abzuwehren.

Mit dem Entscheid, eine parlamentarische Initiative der früheren Ständerätin Karin Keller-Sutter zu beerdigen, anerkennt der Ständerat, dass die Pläne für eine weitgehende Deregulierung des Arbeitsgesetzes auf den breiten Widerstand von Gewerkschaften und weiteren Kreisen stossen.

Arbeitszeiterfassung = Gesundheitsschutz

Die Umsetzung der Initiative Keller-Sutter hätte mit der Abschaffung der Arbeitszeiterfassung das Instrument zerstört, das überhaupt erst die Kontrolle der Höchstarbeitszeiten und Überzeit erlaubt und so die Angestellten vor Stress und Burn-out schützt.

Höchstarbeitszeiten und Verbot von Sonntagsarbeit verdienen Schutz

Das Arbeitsgesetz – und damit der Schutz der Angestellten -, stehen aber weiterhin unter Beschuss: Jetzt muss das Parlament auch die Pläne aufgeben, die Höchstarbeitszeiten zu erhöhen und das Sonntags-Arbeitsverbot weiter aufzuweichen. Deshalb muss auch die entsprechende parlamentarische Initiative von Ständerat Konrad Graber beerdigt werden.

Gesundheitsschutz aus- statt abbauen

In Zeiten, in denen Studien eine stetige Zunahme von Stress in der Arbeitswelt feststellen und in denen immer mehr Menschen ein Burn-out erleiden, braucht es mehr Schutz für die Arbeitnehmenden statt weniger. Das Parlament muss den Widerstand von Gewerkschaften, aber auch Arbeitsmediziner/innen, Kirchen und Kantonen ernst nehmen.

Sollte das Parlament an der parlamentarischen Initiative Graber festhalten, wird die Unia die Vorlage mit allen Mitteln bekämpfen.