Marty-Bauarbeiter protestieren

Die gekündigten Büezer sind wütend. Die Unia unterstützt sie im Kampf für ihre Rechte.

Auf die Kündigung aus heiterem Himmel folgte die unfaire Flucht in den Konkurs: Rund 40 Mitarbeitende der Marty Bauunternehmung AG protestierten in Arbon (TG) gegen das rücksichtslose Geschäftsgebaren von Firmenchef Patrick Manser.

Die Wut ist gross bei der Marty-Belegschaft. Mit einer Aktion vor dem Sitz der Manser-Group AG in Arbon protestierten die Bauarbeiter gegen ihre Kündigungen und das eingeleitete Konkursverfahren. Im Anschluss formierte sich eine Demonstration durch Arbon.

Mafiöses Manöver

Ende Januar wurde der kompletten Belegschaft der Marty Bauunternehmung AG gekündigt. Verwaltungsratspräsident Patrick Manser hielt sich dabei nicht an das gesetzlich vorgeschriebene Verfahren bei einer Massenentlassung. Kurz darauf meldete er den Konkurs der Firma an. Durch dieses Manöver verlieren die Angestellten ihren Lohn, nicht bezogene Ferien und bereits geleistete Überstunden.    

Unia unterstützt Büezer

Die Gewerkschaft Unia unterstützt die Büezer im Kampf für ihre Rechte. Sie wird sie im Insolvenz-Verfahren begleiten und alles unternehmen, dass der Schaden für die Betroffenen auf ein Minimum begrenzt werden kann.

Ungenügende Gesetzgebung

Der Fall zeigt: Arbeitnehmende sind bei Insolvenz ihres Arbeitgebers zu wenig geschützt. Es gibt keine Garantie, dass ihre ausstehenden Forderungen voll bezahlt werden. Die Unia fordert von der Politik, dass die Insolvenzentschädigungen massiv erhöht und die Hürden für ein Konkursverfahren entscheidend verschärft werden.

Mehr Schutz für die Arbeitnehmenden

Die Ansprüche und die Rechte der Arbeitnehmenden müssen im Konkursfall zudem deutlich gestärkt werden. Es darf nicht sein, dass sich Arbeitgeber mit Hilfe eines Konkurses einfach aus der Verantwortung stehlen können.