Unia kritisiert Aufhebung der Franken-Euro-Bindung

Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die Frankenuntergrenze zum Euro ab sofort aufzuheben, ist völlig verfrüht und fällt in eine kritische Situation. Er gefährdet Tausende von Arbeitsplätzen in Industrie und Tourismus und öffnet der Frankenspekulation Tür und Tor.

Die Unia hat sich 2011 gemeinsam mit den Sozialpartnern in der Industrie sowie im Gastgewerbe/Tourismus vehement für die Einführung einer Untergrenze des Frankenkurses eingesetzt. Dadurch konnte ein grosser Beschäftigungsabbau verhindert werden.

Gastgewerbe und Industrie gefährdet

Mit dem Entscheid der SNB sind vor allem in den Tourismusgebieten erneut viele Stellen gefährdet, nachdem in den vergangenen drei Jahren bereits über 10‘000 Arbeitsplätze verloren gegangen sind. In der Exportindustrie sind wegen des starken Schweizer Frankens in den letzten Monaten zunehmend Arbeitsstellen ins Ausland verlagert worden. Mit der zu erwartenden Stärkung des Frankens setzt der SNB-Entscheid den Werkplatz aufs Spiel.

Schweizer Wirtschaft droht Rezession

Der Entscheid der SNB kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Die Erwerbslosenquote ist in der Schweiz mit 4.9% bereits sehr hoch und die Wachstumsprognosen wurden nach unten korrigiert. Wenn die Exportindustrie massiv weniger ins Ausland ausführen kann, wird auch die Konjunktur in der Schweiz Schaden nehmen.