Baumeisterverband spielt Gewerkschaft

Wenn die Baumeister nicht bald Hand zu Lösungen bieten, droht ab Januar der vertragslose Zustand.

Die Blockaden-Haltung des Baumeisterverbands geht in eine weitere Runde. Anstatt endlich über den neuen Landesmantelvertrag (LMV) zu verhandeln, sammelt er nun Unterschriften bei den Bauarbeitern.

«Kein vertragsloser Zustand» fordert der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) mit seiner Unterschriftensammlung auf den Baustellen. Inhaltlich verlangt er also genau dasselbe wie die Gewerkschaften Unia und Syna. Auch sie wollen einen neuen Vertrag, aber einen besseren. Die Baumeister lehnten bisher Verhandlungen zu einem neuen LMV kategorisch ab.

Druck auf Bauarbeiter

Die Gewerkschaften haben von verschiedenen Fällen gehört, in denen Bauarbeitern mit negativen Konsequenzen gedroht wurde, sollten sie nicht unterschreiben. Fraglich ist dabei die Propaganda mit Plakaten und Unterschriftensammlungen seitens des SBV auf den Baustellen. Damit spielt sich der Baumeisterverband als Interessenvertreter der Bauarbeiter auf. Seine eigentliche Rolle – die Interessen der Arbeitgeber bei Verhandlungen mit der Gewerkschaft für eine neuen LMV zu vertreten - verweigert er aber.

Unia sammelte zehntausende von Unterschriften

Fakt ist: Zehntausende von Bauarbeitern haben in den letzten Wochen freiwillig die Forderungen der Gewerkschaften unterschrieben. Sie verlangen, Verhandlungen über einen Landesmantelvertrag mit besseren Schutz aufzunehmen. Der SBV muss endlich seine Verantwortung wahrnehmen und Hand zu Lösungen bieten. Sonst droht ab Januar der vertragslose Zustand.