Unia Genf veröffentlicht Buch über den Kampf gegen Entlassungen

Mit grossen Einsatz und Kreativität kämpften die Angestellten in Genf für ihre Arbeitsplätze. (Foto: Stéphane Mignot)

Die Unia-Region Genf veröffentlicht ein Buch über den Kampf ehemaliger Merck Serono-Angestellten gegen ihre Entlassung im Jahr 2012. Unter dem Titel «Initiative wieder ergreifen – Entlassungen bekämpfen, Beschäftigte schützen» zieht das dreisprachige Buch eine politische und rechtliche Bilanz über den ungenügenden Kündigungsschutz in der Schweiz.

Die Massenentlassung bei Merck Serono ist die grösste, die Genf je erlebt hat. Von 1250 Arbeitsplätzen strich das Pharmaunternehmen 500 Stellen und lagerte weitere 750 Stellen ins Ausland aus. Dagegen wehrten sich die Angestellten mittels Streiks und Aktionen. Anlässlich des Unia Kongresses Ende Oktober publizierte die Unia Genf das reich bebilderte Buch. Es liefert ein beeindruckendes Zeugnis um diesen Kampf der Beschäftigten um ihre Würde.

Entlassungen wieder auf die politische Agenda setzen

Die Autor/innen bemängeln den ungenügenden Schutz von Gewerkschafter/innen, Streikenden, Whistleblower sowie Personalvertretungen vor Massenentlassungen und individuellen Kündigungen. Sie erörtern die ungenügenden rechtlichen Grundlagen und schlagen zukünftige Handlungsstrategien vor. Ein echter Kündigungsschutz umfasst sowohl eine Erhöhung der Entschädigung in Fällen missbräuchlicher Kündigungen als auch die Wiedereinstellung von unrechtmässig Entlassenen.