Bauarbeiter gegen Frontalangriff!

Mit einer durchschnittlichen Rente von ca. 3‘000 Franken könnte sich kaum ein Bauarbeiter die Frühpensionierung leisten

Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) läuft Ende Jahr aus und wird neu verhandelt. Doch statt die Probleme anzugehen, wollen die Baumeister tiefere Löhne, längere Arbeitszeiten und ein höheres Rentenalter.

An ihrer Berufskonferenz in Olten haben die 300 delegierten Bauarbeiter beschlossen, sich gegen die radikalen Abbau-Pläne der Baumeister zu wehren und für ihre Rechte zu kämpfen.

Vertrag verbessern statt abbauen

Statt für die realen Probleme auf den Baustellen Lösungen zu entwickeln, hat der Baumeisterverband seine Abbauziele in den letzten Monaten wiederholt in den Medien angekündigt: tiefere Löhne für ausgelernte Maurer, Lohnkürzungen für ältere Bauarbeiter aufgrund «sinkender Leistung», 50-Stundenwoche für alle.

Hände weg von der Rente mit 60!

Zudem attackieren die Baumeister erneut die Renten mit 60 und fordern Rentenalter 62 oder 30 Prozent weniger Rente pro Monat. Mit einer durchschnittlichen Rente von ca. 3‘000 Franken könnte sich aber kaum mehr ein Bauarbeiter die Frühpensionierung leisten. Die Frührente auf dem Bau gehört zu den wichtigsten Errungenschaften und ermöglicht den Bauarbeitern eine Rente in Würde.

Für eine faire Lohnerhöhung!

Während die Bautätigkeit in den letzten zehn Jahren um fast 30 Prozent gestiegen ist, ist die Zahl der Bauarbeiter zurückgegangen. Zudem wird immer mehr Arbeit an fragwürdige Subunternehmer im Dumping-Bereich ausgelagert. Unsichere Temporärarbeit verdrängt stabile Festanstellungen. Trotz Bau-Boom und steigender Lebenskosten verweigert der Baumeisterverband ausserdem seit vier Jahren eine generelle Lohnerhöhung.