Starker Franken : Streik in Meyrin (GE)

Weil das Unternehmen die Löhne senken sowie Eurolöhne und Gratisarbeit einführen wollte, planten die Beschäftigten der Mecalp Technology in Meyrin (GE) für heute einen Warnstreik. Die Unternehmensleitung reagierte mit fristlosen Kündigungen. Darauf trat die Frühschicht in den Streik. Jetzt zeichnet sich eine Einigung ab.

Die in der Drehteilindustrie tätige Firma Mecalp Technology in Meyrin – eine Tochter des französischen Konzerns Bontaz-Centre - kündigte vergangene Woche drastische Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen an. Unter dem Vorwand des starken Frankens sollten die Löhne um 10 Prozent gekürzt und in Euro ausbezahlt sowie am Samstag Gratisarbeit eingeführt werden. Die Beschäftigten lehnten dies ab und beauftragten die Gewerkschaft Unia, ihre Interessen zu vertreten.

Firma verweigert Verhandlungen

Doch die Firma machte weiter auf Gesprächsverweigerung und gab gestern bekannt, dass Lohnkürzungen und Arbeitszeitverlängerung ohne Diskussion und ohne Zustimmung der Belegschaft umgesetzt würden. Wer das ablehnt, wurde offen mit Kündigung bedroht.

Streik der Frühschicht

Die Beschäftigten liessen sich nicht einschüchtern und beschlossen für heute Mittag einen einstündigen Warnstreik. Die Unternehmensleitung reagierte am Morgen mit der fristlosen Kündigung von drei Beschäftigten und drohte allen anderen bei Widerstand mit der gleichen Massnahme. Darauf trat die Frühschicht in den Streik.

Die Firma krebst zurück

Erst das brachte die Unternehmensleitung zum Umdenken. Nach Verhandlungen mit der Gewerkschaft und Vertretern der Belegschaft erklärte sich bereit, die Kündigungen und die Lohnkürzungen zurückzuziehen, beharrte aber auf der Arbeitszeitverlängerung. Bis Abend am blieb offen, ob der Verwaltungsrat der Firma die Einigung unterzeichnet.