DV wählt Vania Alleva zur Unia-Präsidentin

Vania Alleva, die neugewählte Präsidentin der Unia

Renzo Ambrosetti, Co-Präsident der Unia, geht in Pension.

Véronique Polito wird als neues Mitglied in die Geschäftsleitung der Unia gewählt.

Die Unia-Delegiertenversammlung hat heute Co-Präsidentin Vania Alleva zur alleinigen Präsidentin der grössten Gewerkschaft der Schweiz gewählt. Gleichzeitig hat sie den bisherigen Co-Präsidenten Renzo Ambrosetti verabschiedet, der nach fast vierzig Jahren Einsatz für die Gewerkschaft in Pension geht. Seine Nachfolgerin in der Unia-Geschäftsleitung ist Véronique Polito.

Mit der Wahl von Vania Alleva (45) schliesst die Unia erfolgreich den Generationenwechsel in ihrer Führung ab. Gleichzeitig wird die Tradition der Co-Präsidien beendet, welche die Unia seit ihrer Gründung 2004 leiteten und Teil des Fusionsprozesses zwischen der Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI) und dem Schweizerischer Metall- und Uhrenarbeitnehmerverband (SMUV) waren.

Schlechtere Arbeitsbedingungen nicht tolerieren

Vania Alleva begann 1997 bei der GBI zu arbeiten und leitet seit 2008 den Sektor Dienstleistungsberufe der Unia. 2012 wählte sie der Unia-Kongress zur Co-Präsidentin. In ihrer Antrittsrede als Unia-Präsidentin rief sie die Delegierten auf, sich entschieden gegen die Versuche der Arbeitgeber zu wehren, die Löhne zu senken, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern und die Altersvorsorge auszuhöhlen.

Schwerpunkt in den Branchen der Dienstleistung

In ihrer Antrittsrede zur Präsidentin der Unia erklärte Alleva, sie wolle die gewerkschaftliche Verankerung in den Dienstleistungsbranchen weiter vorantreiben und die Basis stärker in den gewerkschaftlichen Entscheidungsprozess einbinden. Diskriminierenden Kontingenten bei der Zuwanderungspolitik erteilte sie eine klare Absage. Um die anstehenden Probleme zu lösen, brauche es internationale Vereinbarungen, nicht Isolation und Abschottung.

Abschied von Co-Präsident Renzo Ambrosetti

Mit Renzo Ambrosetti (62) verabschiedeten die Unia-Delegierten einen altgedienten Kämpfer. Er trat 1978 im Tessin in den Dienst der Gewerkschaft SMUV, wechselte bald in die Geschäftsleitung nach Bern und spielte als SMUV-Präsident (ab 2000) bei der Fusion mit der GBI zur Unia eine wichtige Rolle. Seit der Gründung der Unia 2004 war er deren Co-Präsident.

Position der Frauen gestärkt

Als Nachfolgerin von Renzo Ambrosetti in der Unia-Geschäftsleitung wählten die Delegierten Véronique Polito (38), derzeit Zentralsekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB). Auch ihre Wahl zeigt den erfolgreichen Generationenwechsel und das wachsende Gewicht der Frauen bei der Unia. Die Unia-Geschäftsleitung zählt jetzt fünf Männer und vier Frauen.

Unterstützung für Bauarbeiter

In einer Resolution solidarisierten sich die Unia-Delegierten zudem mit den Bauarbeitern. Ihr Landesmantelvertrag läuft Ende Jahr aus. Die Bauarbeiter verlangen insbesondere Verbesserungen beim Schutz vor Schlechtwetter und eine Absicherung der Rente mit 60.