Migros muss ihre «Amigos» anstellen

So glücklich wie der junge Mann auf der Website von Amigos sind die meisten «Bringer» wohl nicht (Ausschnitt von amigos.ch)

Seit eineinhalb Jahren lässt die Migros mit der Plattform «Amigos» scheinselbständige «Bringer» Einkäufe ausliefern. Nun hält die AHV-Ausgleichskasse des Kantons Zürich fest: Die «Bringer» sind Angestellte der Migros. Die Unia fordert die Migros auf, unverzüglich alle Amigos-Lieferant/innen ordentlich anzustellen und zu versichern. Zudem muss die Migros auch die Löhne, Versicherungsbeiträge und Berufsauflagen rückwirkend bezahlen.

Die Entscheidung der Zürcher AHV-Ausgleichskasse klärt die Rechtsunsicherheit über den Status dieser Lieferant/innen. Bisher liess die Migros die «Bringer» als Scheinselbständige arbeiten. Das heisst, die Lieferant/innen arbeiteten ohne fixen Lohn, ohne Unfall-, Arbeitslosen- und Krankentaggeldversicherung sowie ohne Altersvorsorge. Die Bezahlung entspricht einem Dumping-Stundenlohn von rund 8-12 Franken.

Migros in der Pflicht

Die Unia fordert die Migros auf, unverzüglich alle Amigos-Lieferant/innen ordentlich anzustellen und zu versichern. Für die vergangenen eineinhalb Jahre muss die Migros den «Bringer/innen» zudem Löhne, Sozialversicherungsbeiträge und Auslageersatz etwa für den Einsatz von privaten Mobiltelefonen, Fahrrädern oder Autos nachbezahlen.