Baukader

Der GAV für Baukader (Poliere und Werkmeister) muss – wie der LMV – endlich allgemeinverbindlich erklärt werden.

Ob Hoch- oder Tiefbau, am Hochhaus oder tief im Tunnel – ohne Poliere geht gar nichts. Ihre Verantwortung ist gross, für den Bau und für das Team. Poliere sind Schlüsselpersonen auf den Baustellen. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag für ein qualitativ hochstehendes Baugewerbe in der Schweiz. Doch immer mehr Poliere verlassen die Branche und immer weniger kommen nach.

Grosse Verantwortung braucht gute Rahmenbedingungen. Das heisst: die richtigen Bedingungen im Alltag, um gut und effizient arbeiten zu können sowie solide Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Als starke und kompetente Sozialpartnerin für das Baukader setzt sich die Unia dafür ein – gemeinsam mit vielen aktiven Polieren und Vorarbeitern.

Gemeinsam grosse Herausforderungen angehen

Die Bauwelt verändert sich und wird immer komplexer. Die Herausforderungen für Poliere nehmen weiter zu. Da braucht es fortschrittliche Arbeitsbedingungen und zeitgemässe Spielregeln für alle. Denn: Gute und harte Arbeit muss sich lohnen!

Die Unia ist Sozialpartnerin im Baukadervertrag und setzt sich für gute Rahmenbedingungen für alle Baukader ein:

  • Der alltägliche Druck und die Arbeitsbelastung steigen, unrealistische Termine werden zur Regel. Die zunehmende Zahl an Subunternehmen und die wachsende Temporärarbeit machen die Situation noch unübersichtlicher. Es braucht dringend Massnahmen für eine gesunde Work-Life-Balance.
  • Klarheit bei Schlechtwetter: Es muss einfacher werden, die Arbeit bei Gefahr umzuorganisieren oder wenn nötig ohne Lohneinbusse vorübergehend einzustellen. Auch die Termine müssen im Falle von Arbeitsunterbrüchen bei Schlechtwetter nach hinten verschoben werden können.
  • Der GAV für Baukader muss – wie der LMV – endlich allgemeinverbindlich erklärt und die Mindestlöhne müssen erhöht werden. Gleiche Spielregeln für alle!

LMV für das Bauhauptgewerbe 2023-25

Achtung: Fachkräftemangel auf dem Bau!

Die Poliere wissen es schon lange: Immer mehr gute Kollegen verlassen die Branche und zu wenige kommen nach. Die Zahlen liegen auf dem Tisch – und sie sind alarmierend: Fast die Hälfte der Poliere geht in den nächsten zehn bis 15 Jahren in Pension. Und die Zahl der Lehranfänger – viele davon künftige Poliere – hat sich so gut wie halbiert. Zudem verlässt jeder zweite ausgebildete Maurer über kurz oder lang die Baubranche.

Grosse Verantwortung braucht gute Bedingungen

Der Fachkräftemangel ist kein Zufall. Druck und Stress auf dem Bau nehmen stetig zu. Darunter leidet die Attraktivität des Berufs. Dieses Problem lösen wir nicht mit schönen Worten, sondern mit konkreten Verbesserungen bei den Arbeitsverhältnissen. Denn grosse Verantwortung braucht gute Bedingungen!

Dass aber auch den Polieren nichts geschenkt wird, haben die Verhandlungen zum neuen Baukadervertrag 2023 aufgezeigt. Ginge es nach dem Baumeisterverband, hätten die Poliere deutlich mehr Überstunden leisten sollen als ihre Kollegen im LMV-Bereich und hätten dafür erst noch weniger Zuschläge erhalten. Zudem hätten Poliere ab einem bestimmten Lohn die Arbeitszeit nicht mehr genau erfassen dürfen, was Tür und Tor für noch mehr Gratisarbeit geöffnet hätte.

Die Unia bekämpfte diese Verschlechterungen und konnte zusammen mit den anderen Verbänden den Poliervertrag schliesslich ohne Verschlechterungen und mit der Übernahme der relevanten LMV-Anpassungen sichern. Doch die extremen Forderungen des Baumeisterverbands machen deutlich: Auch die Poliere sind ohne starke Gewerkschaft nicht vor schlechteren Arbeitsbedingungen und noch mehr Druck geschützt.

Die Unia wird sich deshalb auch in Zukunft für die Rechte der Poliere und Bauarbeiter engagieren und auf eine starke Baubranche mit attraktiven Bedingungen hinarbeiten. Das schaffen wir aber nicht alleine: Es braucht auch dich!

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Offener Brief an den an Baumeisterverband

Fachkräftemangel entgegenwirken: Gemeinsam den Polier-Beruf aufwerten! (PDF)

Die Aus- und Weiterbildung der Vorarbeiter und Poliere ist zentral

Ohne gut qualifizierte Baukader ist erfolgreiches Bauen unmöglich. Deshalb hat die Unia in früheren Verhandlungen mit dem Baumeisterverband erreicht, dass der Parifonds Bau erhebliche finanzielle Beiträge an die individuellen Ausbildungen der neuen Poliere leistet.

  • Zusätzlich zu den Entschädigungen des Parifonds beteiligt sich seit Anfang 2018 auch der Bund finanziell an den Kurskosten. Der Bund unterstützt Absolventen von Vorbereitungskursen für die eidgenössische Prüfung zum Polier und anderen Baukaderberufen: Der Bund erstattet Absolventen maximal 50 Prozent der Kursgebühren zurück.
  • Der Parifonds Bau zahlt die Beiträge in Form von Tagespauschalen an die Arbeitgeber, der Bund direkt die Absolventen. Wichtig ist, dass die Rechnungen auf die Absolventen ausgestellt sind und sie die Kosten direkt bezahlen.
  • Die Kursteilnehmer erhalten die Beiträge erst nach der eidgenössischen Prüfung, unabhängig vom Prüfungsergebnis. Das heisst, sie müssen bis dahin selber für ihre Ausgaben aufkommen. Arbeitgeber unterstützen oft Angestellte, indem sie die Kosten vorschiessen. Im Gegenzug verpflichten sich die Angestellten für eine bestimmte Zeit.

Links

Das Fachmagazin für Baupoliere und Vorarbeiter

«Der Polier» erscheint zwei bis drei Mal pro Jahr (aktuelle Publikationen)

Aus- und Weiterbildung finanzieren

Der Parifonds finanziert die Aus- und Weiterbildungen der Vorarbeiter und Poliere.