Teilsieg der Bauarbeiter auf Genfer Baustelle

Bauarbeiten auf 170 Grad heissem Asphalt (Foto: Unia Genf)

Die Unia begrüsst den Entscheid des Paritätischen Arbeitsinspektorats in Genf, die Arbeit auf einer Baustelle auf 13 Uhr zu stoppen. Bei Hitze sind dort die Arbeitsbedingungen besonders schwierig. Gestern hatte die Gewerkschaft die Einhaltung der Vorschriften zum Schutz der Gesundheit der Bauarbeiter gefordert.

Die Bauarbeiter, die auf der Avenue Pictet-de-Rochemont, einer Hauptverkehrsachsen der Stadt Genf, tätig sind, werden am Nachmittag die Arbeit niederlegen. Die Entscheidung wurde vom Arbeitsinspektorat getroffen, nachdem die Unia interveniert hatte.

Die Gewerkschaft nimmt erfreut zur Kenntnis, dass für diese Baustelle der Gesundheitsschutz ernst genommen wird. Denn wo mit 170 Grad heissem Asphalt gearbeitet wird, herrschen bei Hitze unmenschliche Arbeitsbedingungen.

Die öffentliche Hand stellte Termine über die Gesundheit

In Genf wurden in den letzten Wochen gut 60 Baustellen von der Unia besucht. Rund 30 Anzeigen wurden bei den Arbeitsinspektoraten eingereicht.

In einem Communiqué der Unia Genf wurde die Haltung der öffentlichen Hand angeprangert. Diese hätte trotz einer Vereinbarung zwischen dem Kanton Genf, den Berufsverbänden und den Gewerkschaften Druck ausgeübt, damit sich die Bauarbeiten nicht verzögerten. Dabei besagte die Vereinbarung, dass bei Verzögerungen im Zusammenhang mit Massnahmen zum Gesundheitsschutz keine Strafen zu verhängen seien.

Genf ist kein Einzelfall

Ende Juli hatte die Unia Waadt Alarm geschlagen, nachdem sie Bauarbeiter befragt hatte. Die Gewerkschaft bemängelte, dass es auf den Baustellen an Wasser fehle und dass es bei großer Hitze keine Pausen gebe. Und sie hatte festgestellt, dass nur 8% der Baustellen im Kanton eingestellt worden waren. Nach der Intervention von Unia wurden während der heissesten Stunden mehrere Bauarbeiten gestoppt.