Die Unia fordert generelle Lohnerhöhung von 4 bis 5 Prozent

Angesichts der Inflation braucht es unter anderem höhere Reallöhne für Arbeitnehmende

Die Inflation hat sich nach Jahrzehnten zurückgemeldet und liegt aktuell bei hohen 3,5 Prozent. Bei der Energie und den Krankenkassenprämien drohen massive Erhöhungen. Viele machen sich Sorgen, wie sie ihre Ausgaben weiterhin bestreiten sollen. Nicht alle haben ein finanzielles Polster, mit dem sie die steigenden Kosten abfedern können. Darunter leiden vor allem Arbeitnehmende mit tiefen Löhnen. Und: Wenn Teilzeitarbeit hinzu kommt, wird es umso schwieriger.

Auf der anderen Seite schauen die Chefs weiterhin optimistisch in die Zukunft. Die wirtschaftliche Situation ist nach wie vor sehr gut, reale Erhöhungen sind möglich und nötig. Gemeinsam mit der Unia fordern die SGB-Gewerkschaften deshalb generelle Lohnerhöhungen von 4 bis 5 Prozent, nicht nur um die Teuerung auszugleichen, sondern die Löhne für alle tatsächlich zu erhöhen.

Rückkehr der Teuerung bei gleichbleibenden Löhnen

Die Lohnentwicklung in den letzten Jahren war ungenügend. Die Lohnschere ist wieder aufgegangen. Berufstätige mit tieferen und mittleren Einkommen haben 2022 nach Abzug der Teuerung weniger Lohn als im Jahr 2016. Im Herbst 2021 ging eine lange Phase mit sehr geringer Teuerung zu Ende.

Dazu kommt 2023 ein starker Anstieg der Krankenkassenprämien in der Grössenordnung von 5 bis 10 Prozent sowie höhere Energiepreise. Die gestiegene Teuerung führt dazu, dass generelle Lohnerhöhungen für alle wieder besonders wichtig werden. Ohne Lohnerhöhungen für alle gibt es Kaufkraftverluste für viele Arbeitnehmende.

Die Unia fordert 4 bis 5 Prozent mehr

Die SGB-Verbände fordern Lohnerhöhungen von 4 bis 5 Prozent. Diese Lohnforderung setzt sich aus drei Teilen zusammen. Erstens braucht es den Ausgleich der Teuerung von 3 bis 3,5 Prozent. Zweitens müssen die Reallöhne gemäss dem Wachstum der Arbeitsproduktivität von rund einem Prozent pro Jahr erhöht werden.

Drittens gibt es einen Nachholbedarf aufgrund der ungenügenden Lohnentwicklung in den letzten Jahren. Wenn man angesichts solcher Zahlen die Löhne nicht an die Realität der gestiegenen Lebenshaltungskosten anpasst, wann dann?