Bauarbeiter protestieren vor dem Hauptsitz der Baumeister

Die Protestwelle der Bauarbeiter erreicht Zürich (Foto: Manu Friederich)

In Zürichs Strassen wird der Bauarbeiter-Protestzug bejubelt (Foto: Lucas Dubuis)

Der fünfte Protesttag der Bauarbeiter erreicht den Hauptsitz des Baumeisterverbandes in Zürich. Getrieben von den überrissenen Forderungen der Baumeister, die 12 Stunden-Arbeitstage und 58-Stunden-Wochen ermöglichen sollen, haben mit den 1500 Protestierenden in Zürich seit dem 17. Oktober insgesamt 15'000 Bauarbeiter die Strassen der Schweiz eingenommen.

Der stetig zunehmende Druck gefährdet die Gesundheit der Bauarbeiter immer mehr und auch immer mehr Fachleute verlassen die Branche. Dennoch beabsichtigen die Baumeister mit ihren Forderungen den Druck weiter zu erhöhen, zum Leidwesen der Bauarbeiter und der gesamten Branche.

Dabei verlangt die Realität nach ganz anderen Massnahmen. Die Bauarbeiter brauchen mehr Schutz, nicht mehr Druck! Es braucht kürzere statt längere Arbeitstage und die Reisezeit vom Magazin zur Baustelle muss endlich vollständig entschädigt werden.

Plumpes Manöver der Baumeister

Ihre Abbauforderungen, die sie hinter dem Wort Flexibilisierung verstecken, möchten die Baumeister mit einer Lohnerhöhung erkaufen. Nico Lutz, Bauverantwortlicher der Unia, dazu: «Die Bauarbeiter lassen sich nicht erpressen. Die Lohnerhöhung steht den Bauarbeitern aufgrund der Teuerung sowieso zu.»

Und er ergänzt: «Dieses plumpe Manöver macht die Bauarbeiter wütend. Angesicht der guten wirtschaftlichen Lage der Braubranche ist eine Reallohnerhöhung mehr als überfällig.»

Die Bauarbeiter stemmen sich gegen einen vertragslosen Zustand

Während die Arbeitnehmerseite seit Februar mit konkreten Vorschlägen auf eine Einigung hinarbeitet, hat der Baumeisterverband schon vor Beginn der Verhandlungen öffentlich verkündet, einen vertragslosen Zustand in Kauf zu nehmen, um seine Ziele zu erreichen.

Für diesen Fall haben die Bauarbeiter vorgesorgt und sich in einer schweizweiten Abstimmung für Streikmassnahmen im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen ausgesprochen.

Bilder und Videos der Protesttage