«Black Friday»: Keine Rabattschlacht auf Kosten der Beschäftigten

Black Friday – Nicht für alle ein gutes Überrraschungspaket

Auch dieses Jahr bedeutet der «Black Friday» für viele Beschäftigte zusätzlichen Stress und unzählige Überstunden. Die stetige Ausweitung der Rabattschlacht über mehrere Wochen verschärft die Situation. Besonders störend: Gerade im Detailhandel und in der Logistik, wo die Beschäftigten am stärksten betroffen sind, müssen sie derzeit auch noch Lohneinbussen hinnehmen.

Der «Black Friday» stellt seit Jahren eine zunehmende Belastung für die Arbeitnehmenden dar, besonders im Onlinehandel, im stationären Detailhandel und in der Logistikbranche. Die Entwicklung ist besorgniserregend. Viele Unternehmen sind inzwischen dazu übergegangen, ganze Wochen oder Monate zu «Black Weeks» oder «Black Months» zu erklären. Das bedeutet nicht nur verbilligte Preise für Konsument:innen, sondern auch wochenlang grossen Mehraufwand für die Beschäftigten.

Mehr Arbeit, weniger Lohn?

Dazu kommt: Es ist unwürdig, dass die Firmen vom Personal mehr Flexibilität, überlange Arbeitstage und noch mehr Leistung verlangen, während die Beschäftigten im Detailhandel und in der Logistik- und Zustellbranche oft nicht einmal die Teuerung ausgeglichen erhalten, also Lohneinbussen hinnehmen müssen.

So sind die Lohnverhandlungen bei den Detailhändlern Coop und Migros gescheitert, weil diese ihren Angestellten nicht einmal die Teuerung ausgleichen wollten. Sie versuchen Gutscheine als Lohnerhöhungen zu verkaufen, obwohl es eine dauerhafte Aufwertung der Löhne braucht.

Auch bei anderen Unternehmen sinken dieses Jahr die Reallöhne. Angezeigt wäre das Gegenteil: endlich höhere Löhne, von denen man anständig leben kann.

Logistik: miese Löhne, viele Überstunden, kein GAV


Für die Beschäftigten in der Logistik sind die Monate November und Dezember die strengste Zeit des Jahres. Zu sowieso schon prekären Arbeitsbedingungen und schlechten Löhnen kommt noch der Stress durch «Black Friday» und Weihnachtsgeschäft hinzu.

Die Unia hat in den vergangenen Jahren auf die Missstände in der Branche hingewiesen, etwa bei DPD, wo schlechte Arbeitsbedingungen mit einer äusserst gewerkschaftsfeindlichen Haltung des Unternehmens einhergehen.

Aufgrund der Interventionen der Unia haben sich gewisse Missstände verbessert, dennoch bleibt viel zu tun. Die Logistiker:innen und Kurier:innen sind bis heute durch keinen Gesamtarbeitsvertrag geschützt, was sich negativ auf Arbeitsbedingungen und Löhne auswirkt.