Lohnverhandlung: Die Beschäftigten von Mondelez fordern 6 Prozent mehr

Die Forderung der Mondelez-Beschäftigten ist klar: 6% mehr Lohn

In der Toblerone-Fabrik in Bern-Brünnen, die zum Mondelez-Konzern gehört, stehen Lohnverhandlungen an. Die Beschäftigten fordern eine generelle Lohnerhöhung von 6 Prozent. Die Forderung beinhaltet den Ausgleich der Teuerung und des Anstiegs der Krankenkassenprämien sowie eine Erhöhung der Reallöhne.

6 Prozent generell – das verlangen die Beschäftigten der Toblerone-Fabrik von Mondelez in der diesjährigen Lohnverhandlung. Mit dieser Lohnerhöhung kann die Teuerung von 2,8 Prozent und der Erhöhung der Krankenkassenprämien ausglichen werden. Zudem braucht es nach mageren Jahren endlich eine generelle Reallohnerhöhung. Die Beschäftigten verdienen einen Anteil an den Rekordumsätzen des Betriebs.

Milliarden für die Aktionäre

Denn das Werk in Bern-Brünnen, wo rund 200 Beschäftigte jede Toblerone produzieren, die in die Welt verschickt wird, ist hochprofitabel. Auch auf internationaler Ebene läuft es für den Mondelez-Konzern gut: Der Umsatz des Konzerns liegt mit mehr als 31 Milliarden US-Dollar über dem Wert der Vor-Corona-Zeit. Zudem konnte Mondelez 2022 einen Reingewinn von 2,7 Milliarden Dollar verbuchen. Von diesen Ergebnissen profitieren besonders die Aktionäre. In Form von Aktienrückkäufen und Dividendenausschüttungen verteilte der Konzern im letzten Jahr ganze 4 Milliarden Dollar an die Aktionär:innen.

Neues Schichtsystem erhöht den Druck

Diese Profite entstehen nicht aus dem Nichts. Sie werden von den Beschäftigten erarbeitet. Die Belegschaft der Fabrik in Bern-Brünnen hat letztes Jahr für einen Produktionsrekord gesorgt. Doch auch der Druck nimmt zu: Die Produktion wurde auf Vier-Schicht-Betrieb umgestellt und läuft jetzt sieben Tage in der Woche. Für die Beschäftigten heisst dies: kaum mehr freie Wochenenden, ständige Wechsel zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht, erschwerte Planbarkeit des Privatlebens und dadurch eine gesundheitliche Belastung.

Die Belegschaft steht hinter der Lohnforderung

Deshalb ist es für die Arbeiterinnen und Arbeiter selbstverständlich, dass ihnen ein Teil der erwirtschafteten Gewinne in Form einer generellen Reallohnerhöhung zusteht. Eine Petition an die Geschäftsleitung, welche die Lohnforderung unterstützt, wurde in kürzester Zeit von 105 Beschäftigten namentlich unterzeichnet. Dass sich derart viele Kolleginnen und Kollegen auf diese Art exponieren, zeigt, dass die Belegschaft geeint hinter der Forderung steht. Die Lohnverhandlungen bei Mondelez beginnen am 3. März.