Baumeister lassen Poliere schon wieder leer ausgehen

Ohne Poliere geht auf dem Bau nichts: Sie planen, motivieren, leiten an.

Die Lohnverhandlungen für die Baupoliere sind gescheitert. Der Baumeisterverband hat sämtliche Kompromissvorschläge abgelehnt. Diese erneute Nullrunde ist ein Affront für die Poliere und sie verschlimmert den Fachkräftemangel auf den Baustellen.

Ohne Poliere geht nichts auf der Baustelle. Sie planen, motivieren und leiten die Bauarbeiter tagtäglich an. Und während der Coronakrise haben sie Ausserordentliches geleistet, um wo möglich die Baustellen weiterzuführen.

Lohn und Work-Life-Balance im Fokus

Im Zentrum der diesjährigen Verhandlungen standen Verbesserungen bei den Löhnen und im Bereich Work-Life-Balance. Die Arbeitnehmerverbände, also die Gewerkschaften Unia und Syna sowie Baukader Schweiz, forderten für die Poliere neben einer Lohnerhöhung ein Recht auf Teilzeitarbeit sowie eine bezahlte Znüni-Pause.

Keine Lohnerhöhung seit 2013

Seit 2013 haben die Poliere keine generelle Lohnerhöhung mehr erhalten. Wenn es nach dem Baumeisterverband geht, sollen sie auch dieses Jahr leer ausgehen. Die Baumeister lehnten sämtliche Forderungen und Kompromissvorschläge ohne zu verhandeln ab. Sieht so Wertschätzung aus?

Eigentor der Baumeister

Die Haltung der Baumeister ist auch ein Eigentor. Denn gerade bei den Polieren gibt es einen akuten, spürbaren Personalmangel: Bereits heute fehlen Hunderte Baupoliere. In Zukunft wird sich die Situation noch verschärfen, weil viele Poliere ins Pensionsalter kommen. Zudem fehlt es in der Branche an Nachwuchs.

Die Unia unterstützt die Poliere

Die Arbeitnehmerverbände fordern verantwortungsvolle Firmen auf, die Löhne auf Betriebsebene zu erhöhen. Auch sollen sie Mitarbeitenden, die Teilzeit arbeiten möchten, dies zu ermöglichen. Gemeinsam mit den Polieren wird sich die Unia weiter für die Umsetzung dieser Forderungen einsetzen.