Alle raus zum 1. Mai!

1.-Mai-Plakat: Frieden, Freiheit, Solidarität

Wir sehen, wie der Krieg in der Ukraine Menschen zur Flucht zwingt und die Lebensgrundlage der ukrainischen Bevölkerung zerstört. Seit 136 Jahren steht die Welt am 1. Mai solidarisch zusammen. Werfen wir einen Blick auf seine Geschichte – teste dein Wissen an unserem Quiz.

Die Solidarität unter Arbeiter:innen hat eine lange Tradition. Diese findet über Grenzen hinweg und unabhängig von der Nationalität statt. Dafür gehen wir diesen 1. Mai auf die Strasse.

Wir wollen, dass Geflüchtete aus Kriegsländern in der Schweiz ein offenes Gastland finden. Die Schweiz soll die Zivilbevölkerung in der Ukraine, die unter den Folgen des Krieges leidet, unterstützen. Die Nachbarländer der Ukraine, die im Kriegsfall die Hauptlast der Versorgung tragen, müssen schnell und effizient materielle Hilfe erhalten.

Frieden ist die Voraussetzung für ein Leben in Würde. Wir setzen auf Investitionen in die Krisenprävention und den Schutz der Menschenrechte.

Rede von Unia-Präsidentin Vania Alleva zum 1. Mai

Rede von Nico Lutz, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Sektor Bau der Gewerkschaft Unia

Das läuft am 1. Mai 2022

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1.-Mai-Quiz – teste dein Wissen

Bist du ein richtiges Arbeiter:innenkind ;-)? Dann kennst du bestimmt die Antworten auf folgende Fragen. Wenn du eine Antwort nicht weisst, hilft dir der Text zur Geschichte des 1. Mais oder Google weiter.

Was feiern wir am 1. Mai?

Was müssen die meisten Menschen in der Schweiz am 1. Mai?

In welchem Jahr wurde der erste 1. Mai zum allerersten Mal gefeiert?

Welche Personlichkeit setzte sich für die europäischen Arbeiterbewegung und Antimilitarismus ein?

Das Datum erinnert an den Kampf der Arbeiter:innen für den 8-Stunden-Tag und an einen blutigen Streik in einer Stadt. Welcher?

Ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag in der Schweiz?

Was war das zentrale Anliegen der Arbeiterbewegung Ende des 19. Jahrhunderts?

 

 

Die Geschichte vom 1. Mai

Kundgebungen und ein rotes Fahnenmeer in beinahe allen grösseren Städten der ganzen Welt, am gleichen Tag. Dann muss 1. Mai sein, Tag der Arbeit, an dem die Arbeit ruhen soll. Der einzig wirkliche weltumspannende Feiertag. Wie kam es dazu?

  • Warum ist der Tag der Arbeit am 1. Mai?

    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird die Arbeiterbewegung stärker. Sie stellt den 8-Stunden-Tag ins Zentrum ihrer Forderungen. Der internationale Arbeiterkongress von Paris 1889 will die Kampagne vorantreiben und verlangt dafür einen Tag. An diesem sollen «gleichzeitig in allen Ländern und in allen Städten die Arbeiter an die öffentlichen Gewalten die Forderung richten, den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen.»

    Auf Antrag der US-Gewerkschaften entscheiden sich die Delegierten für den 1. Mai. Das Datum soll auch an den Streik von Chicago erinnern, den ersten blutigen Kampf für den 8-Stunden-Tag. Dieser Streik begann am 1. Mai 1886 und endete drei Tage später in einer offenen Strassenschlacht. Die US-Klassenjustiz verurteilte in einem veritablen Abschreckungsprozess anschliessend sieben Arbeiterführer zum Tod.

  • 1890: 1. Mai in der Schweiz an 34 Orten

    Am 1. Mai 1890 versammeln sich in London 300‘000 Menschen zur Protestkundgebung im Hyde Park. In Deutschland gibt es nur wenige kleinere Aufmärsche. Der Kaiser hatte der Armee «erbarmungslose Unterdrückung von Unruhen» befohlen. In der Schweiz wird der 1. Mai an 34 Orten gefeiert. Der SGB zählte damals knapp 5000 Mitglieder, die Sozialdemokratische Partei war neun Monate alt. Die grösste Veranstaltung gibt es in Bern; am frühen Nachmittag marschieren rund 2000 Menschen durch die Stadt. Hinter einer Fahne, die das «Gesetz der Menschenrechte» fordert. Mehr Zulauf gibt es an den Abendveranstaltungen. Vielerorts kommt es zu konkurrenzierenden Aufmärschen, vor allem zwischen Einheimischen und Zugezogenen. Die historischen Quellen zu den ersten 1.-Mai-Feiern in der Schweiz sind gut erschlossen. Warum? Weil der Bundesanwalt die Manifestationen systematisch bespitzeln liess.

  • 1919: 50'000 Menschen in Zürich

    1891 entscheidet der II. Internationale Kongress, den 1. Mai jedes Jahr als Kampftag zu begehen. Der Beschluss fällt auf fruchtbaren Boden.

    1910 feiern die Menschen an 96 Orten in der Schweiz den 1. Mai. In Zürich werden vor dem 1. Weltkrieg mehrmals über 10‘000 Teilnehmende gezählt. Inhaltlich dominiert bis zum 1. Weltkrieg ganz klar die Forderung nach dem 8-Stunden-Tag. Mit dem Krieg kommt ein Einbruch. Mit der wachsenden Not der Arbeiterfamilien 1918, nehmen wieder mehr Menschen teil. Die grösste Schweizer 1.-Mai-Demo findet 1919 mit rund 50'000 Teilnehmenden in Zürich statt. Kurz zuvor wurde – als späte Ernte des Generalstreiks – der 8-Stunden-Tag, genauer die 48-Stunden-Woche, für viele Branchen eingeführt.

  • Weltweit

    Weihnachten und Ostern feiert nur die christlich inspirierte Welt, Karneval ebenfalls. Neujahr ist nicht überall am 1. Januar. Der einzig wirkliche weltumspannende Feiertag ist der 1. Mai. In über 100 Staaten ist er heute Feiertag. In allen Staaten der Welt gibt es heute Anlässe – für die Rechte der Arbeitnehmenden und für mehr soziale Gerechtigkeit.