Bauarbeiter fordern Beschränkung der Temporärarbeit

Es braucht ein Wandel im Bauhauptgewerbe!

Bauarbeiter aus der ganzen Schweiz haben heute in Bern dringliche Probleme ihrer Branche diskutiert. Sie fordern insbesondere eine Beschränkung der Temporärarbeit, um die zunehmende Prekarisierung der Arbeitsbedingungen zu stoppen.

Das Unia-Bauarbeiterparlament ist insbesondere besorgt über folgende Entwicklungen:

  • Im Bauhauptgewerbe werden immer mehr Arbeitnehmende temporär angestellt. Der Anteil der Temporäreren ist dort sechsmal höher als in der Gesamtwirtschaft. Dabei geht es immer weniger darum, saisonale Spitzen abzudecken. Vielmehr wollen Arbeitgeber Arbeitskräfte anstellen, die vergleichsweise billig und rasch wieder kündbar sind.
  • Immer öfter werden ältere Festangestellte entlassen, um sie am nächsten Tag zu schlechteren Bedingungen wieder temporär einzustellen. Sichere und gute Arbeitsplätze werden so durch unsichere, prekäre ersetzt.
  • Es gibt immer mehr undurchsichtige Subunternehmerketten. Lohndumping, Kettenkonkurse und die Umgehung von gesetzlichen oder gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen sind die Folge.

Bau-Branche braucht Wandel

Die Bauarbeiter fordern, dass die Temporärarbeit beschränkt wird und ein Recht auf Festanstellung nach einer gewissen Zeit. Um nicht zuletzt jene Firmen zu schützen, die sich korrekt verhalten, fordern sie zudem ein Branchenregister jener Firmen, welche den GAV einhalten.

Bereits vor einen halben Jahr hatten die Unia-Bauarbeiter ein Manifest „Faires Bauen“ erarbeitet, mit dem sie einen grundlegenden Wandel in der Branche bewirken wollen.