Arbeitnehmendenrechte stärken - Gleichstellung durchsetzen

Auf in den Frauenstreik am 14. Juni 2019 (Bild: Yoshiko Kusano)

Wie Unia-Präsidentin Vania Alleva an der Jahresmedienkonferenz des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) das Jahr 2019 sieht.

Die Gewerkschaften in der Schweiz blicken auf ein kämpferisches Jahr 2018 zurück. Mit einer grossen Demo zur Lohngleichheit haben sie ein starkes Zeichen für Gleichstellung gesetzt. Und Dank einer eindrücklichen Mobilisierung der Bauarbeiter wurden der Landesmantelvertrag (LMV) und die Frühpensionierung mit 60 auf dem Bau ohne Abstriche verteidigt.

«Unsere Kampagnen und Mobilisierungen sind aber auch bitter nötig», sagt Vania Alleva. Trotz solidem Wirtschaftswachstum habe die Schweiz den Pfad des sozialen Ausgleichs verlassen.

Arbeitnehmerrechte stärken statt Lohnschutz abbauen

Die Gewerkschaften werden demnach entschlossen gegen jeden Abbau der Flankierenden Massnahmen und damit für den Lohnschutz in der Schweiz kämpfen. Das Bekenntnis der Unia zum Lohnschutz richtet sich aber nicht gegen Europa. Im Gegenteil: Gemeinsam mit den Gewerkschaften in anderen Ländern kämpft sie für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte für alle Arbeitnehmenden unabhängig von ihrer Herkunft.

Hausaufgaben: Lohnentwicklung und Lohngleichheit

Trotz solider Gewinne sind die Unternehmen mehrheitlich nicht bereit, ihren Erfolg mit den Beschäftigten, die massgeblich dazu beigetragen haben, zu teilen. Die definitive Bilanz der Lohnverhandlungen steht zwar noch aus, doch nach zwei Jahren Lohnstagnation ist angesichts der Teuerung für das Jahr 2019 eine Reallohneinbusse absehbar. Das ist sozial ungerecht und gesellschaftlich schädlich. Die Unia wird ihre Kräfte darauf konzentrieren, mit einer branchenübergreifende Lohnkampagne die Trendwende herbeizuführen.

Frauenstreik am 14. Juni 2019

Zudem ist der Widerstand der Arbeitgeberverbände und der bürgerlichen Parteien gegen die Lohngleichheit inakzeptabel. Es braucht Massnahmen, die eine echte Gleichstellung garantieren und den Diskriminierungen ein Ende setzen. Dafür steht der nationale Frauenstreik vom 14. Juni 2019. Die Mobilisierung läuft, die Gewerkschaften arbeiten dabei mit einem breiten Bündnis feministischer und progressiver Organisationen zusammen.