Rachekündigungen bei Gerüstbau Tscharner: Die Unia protestiert

Nachdem die Unia den grossen Lohnbschiss bei der Bündner Firma Gerüstbau Tscharner bekannt gemacht hatte, hat Inhaber Rico Tscharner acht Mitarbeitende auf die Strasse gestellt. Am Dienstagmorgen hat die Unia eine Solidaritätsaktion durchgeführt.

Bei den Betroffenen handelt es sich um Mitarbeitende, die sich gegen den Lohnbschiss durch falsche Zeitabrechnungen zur Wehr setzten. Um den Missbrauch zu beweisen, fotografierten sie bei Arbeitsbeginn und -ende jeweils die Stempeluhr. Prompt stellte Inhaber Reto Tscharner sie nun auf die Strasse.
 
Dies sind offensichtlich Rachekündigungen. Die Entlassungen sind damit missbräuchlich. Die Gewerkschaft Unia protestiert gegen derartige Machenschaften und fordert die Wiedereinstellung der gekündigten Mitarbeitenden sowie die Auszahlung der zu wenig bezahlten Arbeitsstunden.
 
An der Solidaritätsaktion am Dienstagmorgen früh brachte die Unia den Tscharner-Angestellten am Sitz der Firma in Domat-Ems Kaffee und Gipfeli mit und rief sie zur Solidarität mit den entlassenen Kollegen auf.
 
Die Vorgänge bei Tscharner sind krass. Sie werden von der Paritätischen Berufskommission untersucht. Die Unia schätzt, dass Mitarbeitende der Firma in den letzten Jahren durch Falschabrechnungen und nicht bezahlte Zulagen um Millionenbeträge geprellt wurden.
 
Die Unia fordert ein hartes Durchgreifen bei solchen Machenschaften und ruft öffentliche und private Bauherren auf, Konsequenzen zu ziehen. Diese Firma darf erst dann wieder Aufträge erhalten, wenn korrekte Arbeitsverhältnisse gewährleistet sind.