Lohndumping auf SBB-Baustelle: Unia fordert korrekte Löhne

Auf der Baustelle einer SBB-Brücke in Massongex (VS) haben heute zehn Arbeiter die Arbeit eingestellt. Ihnen wurde ein Lohn zwischen 11 und 13 Euro pro Stunde bezahlt. Unterstützt von der Unia fordern sie die Nachzahlung des korrekten Lohnes. Der Fall zeigt einmal mehr, dass die flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit dringend verstärkt werden müssen, um Missbräuche zu verhindern.

Ein Teil der geschätzten 35 Millionen teuren Bauarbeiten der SBB-Brücke von Massongex (VS) ist dem Waadtländer Metallbauunternehmen Zwahlen & Mayr anvertraut worden. Zwahlen & Mayr ihrerseits gab gewisse Arbeiten an ein slowenisches Subunternehmen weiter. Dieses setzt auf der Baustelle zehn Schweisser ein. Ein erster Verdacht auf Lohndumping ergab sich, weil das Subunternehmen eine Kontrolle der Arbeitsbedingungen verweigerte. Die Arbeiter sagten schliesslich aus, dass sie Stundenlöhne zwischen 11 und 13 Euro erhalten. Diese liegen weit unter dem Mindestlohn von rund 25 Franken brutto. Mit ihrer heutigen Protestaktion fordern die Arbeiter die Lohnnachzahlung.

Zwahlen & Mayr kein unbeschriebenes Blatt

Die Unia verlangt von Zwahlen & Mayr, seine Verantwortung als Auftraggeber wahrzunehmen und die Lohnzahlungen zu garantieren. Das Waadtländer Unternehmen Zwahlen & Mayr machte schon im vergangenen Oktober von sich reden, als es unter dem Vorwand des starken Frankens Personal abbaute. Die Unia Waadt wehrte sich damals gegen eine ganze Reihe von Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen.

Schluss mit der Straflosigkeit

Der Fall der SBB-Baustelle im Wallis zeigt einmal mehr, dass die bestehenden flankierenden Massnahmen verstärkt werden müssen. Die Unia fordert endlich bessere Instrumente, um Lohndumping zu bekämpfen. Die sofortige Einstellung der Arbeiten aufgrund des fehlenden Nachweises der korrekten Löhne wäre in diesem Fall eine wirksame Massnahme gewesen. Ausserdem braucht es präventive Massnahmen wie die Einführung einer Kaution für den Fall, dass die Arbeitsbedingungen nicht eingehalten werden, sowie eine deutliche Erhöhung der Bussen.