Unia-Delegierte fordern besseren Kündigungsschutz

Die Delegiertenversammlung der Gewerkschaft Unia von heute Samstag in Bern fordert den Bundesrat auf, endlich einen wirksamem Kündigungsschutz für Personalvertreter/innen und ältere Arbeitnehmende zu verankern. Zudem bekräftigten die Delegierten das aktive Engagement der Unia für die Altersreform 2020 und gegen die Angriffe auf das Arbeitsgesetz.

Personalvertreter/innen, die sich für die Anliegen der Arbeitnehmenden einsetzen, sind in der Schweiz nicht vor Kündigung geschützt. Die Schweiz verstösst damit gegen Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Diese hat die Schweiz deshalb schon mehrmals ermahnt und Anfang Juni erneut auf die Liste der Unrechtnationen gesetzt.

Auf Druck der Arbeitgeberverbände hat sich der Bundesrat bisher geweigert, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Dies, obwohl ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten 2016 zum Schluss kam, dass der ungenügende Kündigungsschutz die Europäische Menschenrechtskonvention verletzt.

Recht auf Wiedereinstellung gefordert

Die Unia-Delegiertenversammlung fordert den Bundesrat in einer Resolution auf, sich dem Diktat der Arbeitgeber zu widersetzen und endlich einen wirksamen Kündigungsschutz im Gesetz zu verankern.  Arbeitnehmende, die wegen ihrem Einsatz für ihre Kolleginnen und Kollegen beziehungsweise wegen ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit entlassen werden, müssen ein Recht auf Wiedereinstellung erhalten. Gleichzeitig müssen dringend Massnahmen ergriffen werden, um insbesondere ältere Arbeitnehmende besser vor Kündigung zu schützen.

Kampagne 2 x Ja zur  Altersvorsorge 2020

Die Unia-Delegierten diskutierten zudem die geplante Kampagne für die Rentenreform 2020. Die Unia wird sich aktiv für die Reform einsetzen, denn sie stärkt die AHV und sichert die Renten. Ein Nein würde allein jenen nützen, welche die solidarisch finanzierte AHV schwächen und das Rentenalter für alle auf 67 Jahre und mehr erhöhen möchten.

Die Unia wird sich zudem mit aller Kraft gegen die geplante Deregulierung der Arbeitszeitbestimmungen im Arbeitsgesetz wehren, welche derzeit im Parlament diskutiert werden, und notfalls das Referendum ergreifen.