Streik des ISS-Personals am CERN in Genf

Die Angestellten der dänischen Firma ISS Facility Services in Genf befinden sich seit heute Morgen im Streik. Sie sind für die Logistik an der Forschungseinrichtung CERN zuständig. Die Arbeiter/innen wehren sich gegen zunehmenden Druck und fordern die Einhaltung der geltenden Arbeitsbedingungen.

Der Druck auf die Angestellten der ISS Facility Services hat in der letzten Zeit stark zugenommen. Der Konzern bietet in Genf Logistik-Dienstleistungen für internationale Organisationen und öffentliche Einrichtungen an. Die Arbeitnehmenden beklagen schlechte Arbeitsbedingungen und mangelnden Gesundheitsschutz. Das Fass zum Überlaufen gebracht hat die Weigerung von ISS, mit der Gewerkschaft Unia Gespräche zu führen, die vom Personal ein Mandat erhalten hat.

Schlechte Arbeitsbedingungen

ISS hat bereits vor Jahren die «Usages genevois pour la branche du transport et de la logistique» unterzeichnet, ein Dokument, das die Arbeitsbedingungen und Löhne in Transport und Logistik regelt. Weil die Firma sich aber nicht daran hält, haben die Beschäftigten einen Forderungskatalog ausgearbeitet, wie die grössten Missstände zu beheben sind. Die Vorschläge beinhalten einen 13. Monatslohn ab dem zweiten Dienstjahr, Entschädigungen für Kleider und Verpflegung und das Recht auf einen Lohnanstieg mit zunehmender Dienstdauer. Zudem fordern die Beschäftigten die Wiedereinstellung eines missbräuchlich entlassenen Kollegen. Die Unia hat diese Forderungen am 6. März an die Firmenleitung übermittelt, verbunden mit einem Gesprächsangebot. Eine Antwort blieb bisher aus.

Risiken für die Gesundheit

Das Personal fordert auch Massnahmen für einen besseren Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und für die Arbeitssicherheit. Oft müssen die Angestellten gefährliche Materialien transportieren. Sie fordern dafür eine spezielle Schulung und das Recht auf einen vom Arbeitgeber bezahlten Arztbesuch pro Jahr. Es bestehen zudem Hinweise auf eine Asbestbelastung am Arbeitsplatz. Die Unia hat die SUVA aufgefordert, diese zu untersuchen, damit ein sicheres Arbeitsumfeldgewährleistet werden kann.

ISS muss Verhandlungen aufnehmen

Mit dem heutigen Streik fordern die Arbeitenden gemeinsam mit der Unia, dass die ISS-Firmenleitung unverzüglich Verhandlungen mit der Gewerkschaft aufnimmt, um die Anliegen der Beschäftigten zu diskutieren.