Unia fordert klare Regelungen für Temporär-Arbeit

Die Zahlen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) sorgen für Besorgnis bei der grössten Gewerkschaft der Schweiz. Auffallend: Gerade bei erfahrenen und älteren Mitarbeitenden ist eine starke Steigerung der Temporär-Arbeit zu verzeichnen. Die Unia fordert deshalb von Seiten Arbeitgeber klare Regelungen mittels Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Als grösste Gewerkschaft der Schweiz nimmt die Unia die heute vom SAKE publizierten Zahlen mit Besorgnis zur Kenntnis. Gegenüber 2010 ist speziell bei den befristeten und temporären Anstellungsverhältnissen ein starker Anstieg zu verzeichnen. Speziell gravierend ist die Entwicklung bei den 40-64 jährigen Arbeitnehmenden im Personalverleih: Die Rate beträgt bei den 40-54 jährigen 1.2% resp. 0,8% bei den 55-64 jährigen. Für diese Alterskategorien hat sich der Anteil der Arbeitnehmenden im Personalverleih fast verdoppelt.

Unia fordert Wiederaufnahme der GAV-Verhandlungen im Personalverleih

Swissstaffing, der Arbeitgeberverband der Temporärbranche, hat kürzlich die laufenden Verhandlungen mit der Unia abgebrochen und weigert sich, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Véronique Polito, Mitglied der Geschäftsleitung der Unia hält klar fest: «Der Anstieg der Temporär-Anstellungen bei erfahrenen und älteren Mitarbeitenden führt zu mehr Arbeitslosigkeit, Unsicherheit und Prekarität im Alter. Temporär-Arbeit braucht umso mehr klare gesetzliche Bestimmungen und GAV-Regelungen. Der aktuelle GAV Personalverleih läuft Ende Jahr ab. Ab 2019 werden 315‘000 Temporär-Arbeitnehmende den Schutz des GAV verlieren und der Willkür ausgesetzt werden. Das ist unwürdig. Wir fordern deshalb  vom Verband Swissstaffing, sich wieder mit der Unia an den Verhandlungstisch zu setzen.»