Nespresso-Angestellte weisen schlechtere Arbeitsbedingungen zurück

Nespresso hat eine drastische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen an drei Produktionsstandorten angekündigt. Das Personal weist dies zurück und hat der Gewerkschaft Unia ein Verhandlungsmandat verliehen. Nespresso verweigert bisher den Dialog. Die Unia verlangt die sofortige Aufnahme von Gesprächen.

Vergangene Woche hat die Nestlé-Tochter Nespresso SA, Weltmarktführerin bei Kaffeekapseln, die Einführung eines neuen Arbeitszeitregimes angekündigt. Neu würde in vier Schichten (4x8 Stunden) gearbeitet und die Wochenarbeitszeit von 41 auf 43 Stunden erhöht. Darüber hinaus müssten die Beschäftigten jedes zweite Wochenende zwölf Stunden am Stück arbeiten, abwechslungsweise am Tag und in der Nacht. Dies würde das Familienleben der Angestellten massiv beeinträchtigen. Die Motive des Unternehmens bleiben weitgehend im Dunkeln, da die neuen Arbeitspläne die Produktivität nicht erhöhen – die Maschinen sind bereits heute rund um die Uhr ausgelastet. Auch bezüglich der Lohnsumme haben die Massnahmen keine Auswirkungen.

Unia erhält Mandat der Belegschaft

Die Gewerkschaft Unia ist vom Personal herangezogen worden und hat Versammlungen an den Standorten Avenches, Orbe und Romont organisiert. Heute finden weitere Versammlungen in Romont statt. Die Unia ist bisher von 230 Personen, also rund der Hälfte der Angestellten an den Waadtländer Niederlassungen, mandatiert worden, ihre Interessen gegenüber der Geschäftsleitung zu vertreten. Sehr viele Beschäftigte haben auch eine Stellungnahme unterzeichnet, in der sie die angekündigten Verschlechterungen ablehnen. Bisher verweigert der Konzern ein Treffen mit der Gewerkschaft. Das ist inakzeptabel. Die Unia verlangt Kraft ihres Mandates die sofortige Aufnahme von Verhandlungen zwischen Nespresso und Vertreter/innen der Gewerkschaft sowie einer Delegation des Personals.