Nespresso-Angestellte und ihre Familien demonstrieren in Lausanne

Über 50 Angestellte von Nespresso und ihre Familien haben heute vor dem Sitz des Unternehmens in Lausanne demonstriert. Mit Unterstützung der Gewerkschaft Unia verlangen sie die Respektierung ihrer Arbeitnehmerrechte und Verhandlungen über das neue Arbeitszeitregime, das die Firmenleitung durchsetzen will.

Mit der heutigen Kundgebung vor dem Firmensitz  verlangen die Nespresso-Angestellten und ihre Familien, dass Nespresso auf Verhandlungen einsteigt. Sie erhielten auch Unterstützung von mehreren Bundesparlamentarier/innen vor Ort. Angesichts der Aktion hat Nespresso endlich eingewilligt, eine Delegation der Beschäftigten in Begleitung der Unia zu empfangen. Das Treffen führte aber zu keinem Ergebnis, da Nespresso immer noch Verhandlungen verweigert.

Nespresso setzt die Beschäftigten unter Druck

Seit Tagen hatte das Unternehmen die Forderungen des Personals ignoriert. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten hat die Unia mandatiert, ihre Interessen zu vertreten. Dennoch weigert sich der Konzern weiterhin, über das neue Arbeitszeitmodell zu verhandeln. Schlimmer noch: Auf die Beschäftigten, darunter auch Personalvertreter/innen, wurde Druck ausgeübt, damit sie der Unia kein Mandat verleihen und die Änderungen der Arbeitspläne ohne Absprache mit ihren Kolleg/innen akzeptieren. Dies stellt einen klaren Verstoss gegen das Mitwirkungsgesetz dar. Das Personal hat daraufhin entschieden, mit einer Demonstration vor dem Sitz von Nespresso auf die Missstände hinzuweisen.

Verschlechterung der Arbeitszeiten

Die Nestlé-Tochtergesellschaft Nespresso SA, Weltmarktführerin für Kaffeekapseln, kündigte Anfang Mai die Einführung eines neuen Arbeitszeitregimes an. Neu würde in vier Schichten (4x8 Stunden) gearbeitet und die Wochenarbeitszeit von 41 auf 43 Stunden erhöht. Die Beschäftigten müssten auch jedes zweite Wochenende zwölf Stunden am Stück arbeiten, abwechslungsweise am Tag und in der Nacht.

Jetzt braucht es sofort Verhandlungen

Die grosse Mehrheit der Angestellten von Nespresso und ihre Familien lehnen diese gravierenden Verschlechterungen ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen ab. Deshalb erteilten sie der Unia das Mandat, um zu verhandeln. Kraft dieses Mandats verlangt die Unia die sofortige Aufnahme von Verhandlungen und die Anerkennung der gewerkschaftlichen Rechte des Personals.