Debakel nicht auf dem Buckel der Angestellten austragen

Das Debakel hat sich seit Monaten angekündigt: Die Gewerkschaft Unia hat mit grossem Bedauern erfahren, dass OVS die Liquidation ihrer Waren startet. Nach laufend schlechten Nachrichten für die Mitarbeitenden ist dies ein weiteres schlechtes Zeichen für die Lage, in der sich das Unternehmen befindet. Vom Totalausverkauf müssen deshalb in erster Linie die Angestellten profitieren, indem die Löhne gesichert werden. Das verspätete Auszahlen der Löhne während der Nachlassstundung muss zwingend verhindert werden.

Transparenz herstellen – Löhne sicherstellen

Die Gewerkschaft Unia fordert vehement, dass der Modekonzern transparent über die finanzielle Lage informiert, damit das eröffnete Konsultationsverfahren zu Ende geführt werden kann. Unia verlangt flankierende Massnahmen für sämtliche betroffenen Mitarbeitenden, so unter anderem finanzielle Zulagen und die Vermittlung von Arbeitsplätzen. Aktuell organisiert Unia regionale Versammlungen, um Schritt für Schritt die OVS-Mitarbeitenden im Konsultationsverfahren zu unterstützen und ihre Forderungen einzubringen.

Seit längerer Zeit leiden die Angestellten unter den schlechten Arbeitsbedingungen: Gesundheitsprobleme, nicht ausgewiesene Überstunden, fehlende Lagerbewirtschaftung und der Mangel an Personal sind unhaltbare Zustände. Die Situation hat sich indes zusätzlich verschärft durch unzufriedene Kundschaft sowie die wenig kooperative Haltung der OVS-Leitung und des Mutterkonzerns Sempione Fashion AG. Sie stehen jetzt in der Pflicht, den Misserfolg des Unternehmens nicht auf dem Buckel der Mitarbeitenden auszutragen.