Aktionstag Lohngleichheit: Rote Karte für Frauendiskriminierung!

Eine Spezialauswertung des Büro BASS für die Unia zeigt, dass jede Berufsfrau in ihrem Arbeitsleben um volle 303‘000 Franken betrogen wird. Das bedeutet nicht nur weniger Lohn, sondern auch weniger Rente. Die Unia fordert ein anständiges und würdiges Leben heute und im Alter und ist deshalb seit den frühen Morgenstunden auf der Strasse und in den Betrieben mit vielfältigen Aktionen zu Lohngleichheit präsent.

Die Frauen sind wütend. Immer, wenn es um Gleichstellung geht, dauert es ewig: 100 Jahre, bis zum Frauenstimmrecht, 60 Jahre bis zur Mutterschaftsversicherung und jetzt bereits 37 Jahre für die Lohngleichheit. Es sind die Arbeitgeber und ihr verlängerter Arm im Parlament, die sich nicht an die Verfassung halten und so bewusst einen Verfassungsbruch begehen. Die Unia fordert deshalb mit Nachdruck den Nationalrat dazu auf, Nägel mit Köpfen zu machen und bei der laufenden Revision des Gleichstellungsgesetzes den Beschluss des Ständerates zu korrigieren. Es braucht endlich griffigere Massnahmen!

Jährlicher Lohnklau an Frauen: 10 Milliarden Franken!

Eine Spezialauswertung des Büro BASS für die Unia zeigt, dass jede Berufsfrau in ihrem Arbeitsleben um volle 303‘000 Franken betrogen wird (Basis: Letzte aktuellen Zahlen zu den Durchschnittslöhnen gemäss Lohnstrukturerhebung des BfS, 2014).

Unerklärter (diskriminierender) Lohnunterschied nach Branchen:

  • Herstellung Nahrungsmittel/Getränke/Tabak: 352‘000 Franken
  • Maschinenbau/Gerätebau: 456‘000 Franken
  • Detailhandel: 325‘000 Franken
  • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: 584‘000 Franken

Gesamthaft beträgt der Lohnklau an den berufstätigen Frauen in der Schweiz jährlich fast 10 Milliarden Franken! Das ist ein Skandal, denn für die Frauen bedeutet dies nicht nur weniger Einkommen während des Erwerbslebens, sondern auch deutlich weniger Rente. Die Unia fordert Lohngleichheit, um allen Frauen ein anständiges und würdevolles Leben heute und im Alter zu ermöglichen!

Vielfältige Aktionen in der ganzen Schweiz

Die Unia ist deshalb am heutigen Aktionstag zu Lohngleichheit mit vielfältigen Aktionen in der ganzen Schweiz auf der Strasse und in den Betrieben präsent. In den frühen Morgenstunden begrüsste etwa die Unia Zürich Pendler/innen mit über 200 lebensgrossen Pappfiguren, welche die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in verschiedenen Branchen aufzeigen. In Bern verteilten Aktivist/innen eine rote Karte für Frauendiskriminierung.

Während des ganzen Tages finden in der ganzen Schweiz weitere Aktionen und Veranstaltungen statt. Die Unia ruft alle Frauen und solidarische Männer dazu auf, sich den Aktionen anzuschliessen und sich den 22. September 2018 vorzumerken. Dann findet in Bern die grosse Demonstration für Lohngleichheit und gegen Diskriminierung statt.