Gärtner/innen fordern faire Bedingungen für die ganze Schweiz!

Die gewerkschaftlich aktiven Gärtner/innen haben heute an ihrer Konferenz festgehalten: Es braucht endlich für den ganzen Schweizer Gartenbau anständige Arbeitsbedingungen. Gegenwärtig gibt es nur in einzelnen Regionen gute allgemeinverbindliche Gesamtarbeitsverträge (GAV). Der überregionale GAV für den Rest der Schweiz läuft Ende Jahr aus und muss neu verhandelt werden.

Die Gartenbau-Delegierten der Unia aus der ganzen Deutschschweiz haben heute an ihrer Berufskonferenz in Zürich über die Zukunft der grünen Branche debattiert. Jetzt gilt es, die Chance zu packen und die Branche im ganzen Land auf einen grünen Zweig zu bringen. Für die Mehrheit der Deutschschweiz besteht lediglich ein nicht-verbindlicher Gesamtarbeitsvertrag, der fast allen anderen handwerklichen Branchen deutlich hinterherhinkt: tiefere Löhne, weniger Ferien und keine Möglichkeit zur Frühpensionierung.

Faire Löhne, 5 Wochen Ferien und Frühpensionierung

Dabei zeigen diverse kantonale Gesamtarbeitsverträge, dass faire Bedingungen möglich sind. So garantiert der von der Unia ausgehandelte und allgemeinverbindliche GAV in der Waadt mindestens fünf Wochen Ferien. Jener in Genf bietet zudem die Möglichkeit einer Frühpensionierung mit 62 Jahren.

Und seit 2018  gibt es in Schaffhausen einen Gesamtarbeitsvertrag mit fünf Wochen Ferien und keinen Löhnen unter 4000 Franken – ein Novum in der Deutschschweiz! Der Schaffhauser Regierungsrat hat beschlossen, dass die Unia als grösste Gärtner/innen-Gewerkschaft innerhalb eines Jahres als Vertragspartnerin aufgenommen werden muss. Bisher hatte JardinSuisse dies abgelehnt.

Was in Schaffhausen möglich ist, geht auch in der restlichen Deutschschweiz

Simon S., Gärtner aus dem Kanton Zürich, der die Konferenz präsidierte: «Die Zeit der halben Sachen ist vorbei. Was in Schaffhausen möglich ist, ist auch sonst wo möglich! Jetzt braucht es anständige Arbeitsbedingungen in der ganzen Schweiz.»

Aktuell wird der überregionale, nicht-verbindliche GAV für die restlichen Teile der Deutschschweiz neu verhandelt. Die Unia-Gärtner/innen-Konferenz ruft JardinSuisse auf, mit der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zu treten und auch hier gute und verbindliche Arbeitsbedingungen einzuführen. Davon profitieren nicht nur die Gärtner/innen, sondern auch sämtliche seriösen Firmen.